Schwerpunkte des mehr als 100 Seiten umfassenden Konzepts sind der erforderliche Netzausbau, intensiveres Forschen an Energiespeichern und der noch stärkere Ausbau der erneuerbaren Energien. 90 Prozent der Bruttostromerzeugung sollen in acht Jahren aus Ökostrom kommen. „Für uns in Niedersachsen bedeutet das vor allem den weiteren Ausbau der Windenergie - auf dem Land und auf der hohen See", betonte Ministerpräsident David McAllister in Hannover. Insgesamt hatte die Landesregierung 28 Stellungnahmen mit 340 Anregungen von Interessengruppen zum ursprünglichen Entwurf des Energiekonzeptes erhalten.
Niedersachsen ist das Windland Nummer eins unter den Bundesländern. Mit gut sieben Gigawatt (GW) installierter Leitung von bundesweit rund 28,9 GW stehen die Niedersachsen klar vor Brandenburg (4,6 GW), Sachsen-Anhalt (3,6 GW) und den Nordlichtern aus Schleswig-Holstein (3,3 GW). Allein im letzen Jahr wurde fast ein halbes von deutschlandweit zwei Gigawatt in Niedersachsen gebaut, das belegen die neuen Ausbauzahlen vom deutschen Windenergie-Institut.
Die Opposition ist dagegen weniger überzeugt vom neuen Papier. „Der Landesregierung ist es nicht gelungen, ein Drehbuch für eine erfolgreiche Energiewende in Niedersachsen vorzulegen. So bleibt offen und ungeklärt, welcher Akteur welchen Beitrag zu welchem Zeitpunkt zum Gelingen der Energiewende beitragen muss, kommentiert Stephan Weil, SPD-Landesvorsitzende und Spitzenkandidat zur Landtagswahl. Es gebe kein Erkenntnisdefizit, aber ein Umsetzungsdefizit in Niedersachsen. „Die Landesregierung nennt keine konkreten Ziele für den Ausbau der erneuerbaren Energien und es gibt kein eigenes finanzielles Engagement.“ Zudem hätte die Regierung keine Stellungnahmen, sondern einen Dialog mit Beteiligten und anderen Parteien suchen sollen, wie er im Bundesland Hessen geführt wurde. (Niels Hendrik Petersen)
Niedersächsisches Energiekonzept: www.umwelt.niedersachsen.de