Den Auftrag für dieses Projekt hatte Acciona Windpower bereits vor dem Zusammenschluss mit Nordex im Winter 2015 unterzeichnet. Im Juni 2016 wurde das Projekt fester Auftragseingang und als solcher auch im Halbjahresabschluss berücksichtigt, so Nordex.
Der Standort des Projekts „Ventos da Bahia I“ liegt im Bundesstaat Bahia im Osten Brasiliens. Der Windpark wurde von Sowitec entwickelt und wird über eine Kapazität von insgesamt 66 MW verfügen. Die Nordex-Gruppe liefert zehn AW125/3000 mit 120-Meter-Betontürmen und zwölf dieser Turbinen mit 100 Meter hohen Betontürmen. Im Spätsommer beginnt der Hersteller mit der Produktion der Türme in Eigenregie und der Lieferung der Turbinen.
Drei Werke in Brasilien
Seit dem Zusammenschluss mit Acciona Windpower betreibt die Nordex-Gruppe nach eigenen Angaben drei Produktionswerke in Brasilien: zwei Betonturmwerke und eine Maschinenhausproduktion. Die AW-Anlagen verkaufen sich in Südamerika anscheinend gut: Nach der Fertigstellung von „Ventos da Bahia I“ produzieren dann nach Unternehmensangaben bereits neun Windparks mit einer Kapazität von insgesamt 1.185 MW Windstrom in Brasilien.
10 Prozent Windstrom bis 2022
Das südamerikanische Land will angesichts von steigendem Energiebedarf, hohen Strompreisen und dem Problem der generellen Versorgungssicherheit seine Energieversorgung umstrukturieren. 2012 wurden laut Bundeswirtschaftsministerium mehr als drei Viertel des Stroms aus Wasserkraft erzeugt. Um die Abhängigkeit von diesem Sektor zu verringern, investiert das Land in den Ausbau anderer erneuerbarer Energien, besonders Windkraft spielt dabei eine wichtige Rolle: Bis 2022 soll der Anteil der Windenergie von derzeit drei auf zehn Prozent an der Stromproduktion ansteigen. Die Kapazität von 3,4GW (2014) soll bis 2018 jährlich um 2 GW wachsen.
Zum Thema "Onshore Windenergie in Brasilien" bietet das Bundeswirtschaftsministerium im Rahmen der Exportinitiative Erneuerbare Energien am 14. September eine Veranstaltung in Hamburg an. Alle Informationen und die Anmeldung gibt es hier. (Katharina Wolf)
