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Modultausch

Repowering ist im Trend

Der Markt für gebrauchte Solarmodule wird immer größer. Die steigenden Verkaufszahlen der auf dem Zweitmarkt gehandelten Module hin. Für den Betreiber des Online-Marktplatzes für solche Paneele, Second Sol, ist das ein Zeichen dafür, dass immer mehr Solaranlagen mit neuen Modulen bestückt werden. Mit diesem sogenannten Repowering erreichen die Anlagenbetreiber eine Leistungssteigerung ihres Systems. Die ersetzen Module werden dann über den Zweitmarkt verkauft.

1,2 Millionen Module in neun Monaten

Über die Plattform von Second Sol wurden in den ersten drei Quartalen des vergangenen Jahres immerhin fast 1,2 Millionen gebrauchte Module verkauft. Das sind 200.000 Module mehr als noch im gesamten Jahr 2016 über den Zweitmarkt von Second Sol gehandelt wurden. Die Verkaufszahlen sind dabei von Quartal zu Quartal gestiegen. Frank Fiedler, Geschäftsführer von Second Sol geht davon aus, dass sich der Repowering-Trend auch in diesem Jahr fortsetzen wird. „Im Hinblick auf die Anzahl der gehandelten Gebrauchtmodule können wir erkennen, dass das Thema Repowering deutscher Photovoltaikanlagen deutlich ansteigt”, resümiert er angesichts der Handelsaktivitäten, die über seinen Marktplatz abgewickelt werden. „Der Repowering-Markt ist noch in einer frühen Phase und befindet sich aktuell an einem Wendepunkt. Er wird noch weiter zunehmen.“

gebrauchte Module Handelsvolumen | Das Volumen auf dem Zweitmarkt steigt merklich. - © Second Sol
gebrauchte Module Handelsvolumen | Das Volumen auf dem Zweitmarkt steigt merklich.

Nur defekte Module tauschen

Allerdings ist das Repowering von Solaranlagen nicht so einfach. Denn es stehen einige administrative Hürden, die der Anlagenbetreiber nehmen muss, damit er seine Einspeisevergütung nicht verliert. Denn Module dürfen eigentlich nur getauscht werden, wenn diese nachweislich defekt sind. Andernfalls gilt der Generator nach dem Tausch als Neuanlage und der Strom wird mit dem aktuellen Einspeisetarif vergütet, der zum Zeitpunkt der Erneuerung der Anlage gilt. Allerdings kann ein Modul aber schon als defekt gelten, wenn es schneller degradiert, als es der Hersteller angegeben hat.

Sonnensteuer kann fällig werden

Auch Betreiber von Eigenverbrauchsanlagen sollten umsichtig vorgehen, wenn sie die Module tauschen. Denn wenn sie dies tun, fällt der Generator nicht mehr unter den Bestandsschutz. Dann wird eine anteilige EEG-Umlage auf den selbst verbrauchten Strom fällig, auch wenn die Anlage vor der Einführung der sogenannten Sonnensteuer in Betrieb gegangen ist. Allerdings muss der Betreiber der Anlage nicht die 40 Prozent der EEG-Umlage auf den Eigenverbrauch bezahlen, mit der der Strom aus Anlagen belegt wird, die nach dem 31. Juli 2014 in Betrieb gegangen sind. Nach der Erneuerung von vorher gebauten Anlagen muss der Betreiber nur 20 Prozent der gültigen EEG-Umlage auf seinen selbst verbrauchten Strom bezahlen.

Neues Branchenbuch

Dennoch sieht Second Sol einen wachsenden Trend, die alten Module durch neue zu ersetzen. Immerhin sind inzwischen mehr als 11.000 Nutzer auf dem Handelsplatz für gebrauchte Photovoltaikkomponenten registriert. Täglich suchen nach eigenen Angaben mehr als 1.000 Installateure, Händler und Projektentwickler Produkte auf der Handelsplattform von Second Sol. Die registrierten Nutzer können sich seit Oktober des vergangenen Jahres auch kostenfrei in ein Branchenbuch eintragen. „Sowohl Betreiber von kleinen privaten Anlagen als auch großen Solarparks können einen Ansprechpartner für Themen wie Reinigung, Wartung, und auch Test- oder Reparatur finden“, beschreibt Fiedler den Nutzen für die Unternehmen, sich in das neue Branchenbuch einzutragen. (Sven Ullrich)