Finanzielle Beteiligungen der Standortgemeinden an den Erträgen eines Windparks gilt als ein Türöffner für neue Projekte. Doch mit welchen Summen können die Gemeinden rechnen? Und wie veile Kommunen könnten profitieren? Orientierung gibt eine neue Online-Karte der Fachagentur Wind und Solar, die ab sofort über deren Website erreichbar ist.
Zahlungen nach EEG und Ländergesetzen
Die interaktive Karte bietet Informationen über sämtliche Windenergieanlagen, die in Deutschland betrieben werden oder bisher genehmigt wurden. Auf dieser Grundlage zeige sie, welche Zahlungen an Kommunen im Umkreis der Anlagen möglich sind, heißt es in einer Presseinformation der Fachagentur. Demnach könnten 50 Prozent der deutschen Kommunen könnten über Paragraph 6 Erneuerbare-Energien-Gesetz 2023 finanziell an der Nutzung der Windenergie vor Ort teilhaben.
Das Online-Tool berücksichtigt nicht nur die freiwilligen Zahlungen der Anlagenbetreiber nach EEG 2023, sondern auch die seit 2016 in Mecklenburg-Vorpommern und 2019 in Brandenburg geltenden Landesgesetze zur finanziellen Teilhabe. In den kommenden Monaten sollen weitere Länderregelungen und Novellierungen integriert werden, kündigt die FA Wind und Solar an. Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Sachsen, Saarland und Thüringen haben seit Dezember 2023 eigene – verpflichtende – Teilhabegesetze erlassen. Für Sachsen-Anhalt und Bayern liegen Gesetzentwürfe vor. In Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg wird bereits die Novellierung der jeweiligen geltenden Landesgesetze diskutiert.
Grundlage: 2.000 Volllaststunden
Die Informationen zu den Windenergieanlagen sowie ihren Standorten basieren auf Daten des Marktstammdatenregisters. Die Karte nutze keine Einspeisedaten für die einzelnen Anlagen, heißt es von der FA Wind und Solar. Stattdessen werde für die Berechnung der finanziellen Teilhabe für jede Anlage pauschal ein Wert von 2.000 Volllaststunden für die Netzeinspeisung verwendet.
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„Nutzende können durch einfache Klicks bundesweit aktuelle Informationen zu Windenergieanlagen und möglichen Zahlungen an Kommunen abrufen“, erläutert Antje Wagenknecht, Geschäftsführerin der Fachagentur Wind und Solar. (kw)
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