Wie Firmensprecherin Úrsula Guerra gestern auf Anfrage präzisierte, wird der Prototyp mit einer Erzeugungsleistung von fünf Megawatt (MW) ab sofort errichtet und dann als Testanlage allmählich in Betrieb genommen. Fertig zur Netzeinspeisung angeschlossen werde die mit einem Rotor von 128 Meter Durchmesser bestückte Turbine „in der zweiten Hälfte des dritten Quartals 2013“ – also im Spätsommer oder zu Herbstbeginn.
Rotorblätter, Maschinenhaus und Turm des Prototyps stammen sämtlich aus firmeneigenen Fertigungsanlagen Gamesas, beziehungsweise im Fall des Turmes von einem Joint Venture der Spanier mit der Daniel-Alonso-Gruppe. An das gemeinsame Unternehmen mit Daniel Alonso hatte der Turbinenhersteller bereits 2007 eine eigene Turmfertigung ausgelagert.
Das 72 Tonnen schwere Maschinenhaus sowie die 15 Tonnen schweren und 62,5 Meter langen Rotorblätter sind indes nicht unbedingt dieselben Komponenten, mit denen die Spanier den Start ihrer ersten Installationen im kommerziellen Offshore-Projekt im Jahr 2014 bestreiten werden. Wie das Unternehmen im Februar angekündigt hatte, will Gamesa bereits im kommenden Jahr eine 5,5 MW starke Windturbine herstellen, die sowohl offshore als auch an Land errichtet werden kann. Derzeit vermarkten die Spanier noch gesondert für Onshore-Windparks eine Windturbine mit 128-Meter-Rotor und 4,5 MW Leistung, für die derzeit die ersten Bestellungen vorliegen. Längerfristig will Gamesa eine sieben oder acht MW erzeugende Offshore-Anlage entwickeln und herstellen.
Der jetzt zur Errichtung verschiffte Prototyp wird Spaniens erste Offshore-Windenergieanlage sein. Aufstellort ist Arinaga an der Ostküste der Hauptinsel Gran Canaria.
(Tilman Weber)