Nach zwei Jahren Bauzeit hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) seinen neuen Forschungswindpark eingeweiht. Im Krummendeich bei Stade wird die Forschungsanlage Wivaldi (Wind Validation) künftig für wissenschfatliche Arbeiten im Originalmaßstab zur Verfügung stehen, um so die Windenergie mit allen Einflussfaktoren besser zu verstehen.
„Die Windenergie hat noch weiteres großes technologisches Potenzial. Dieses wollen wir mit dem DLR-Forschungspark Wivaldi weiter erschließen, in die Anwendung bringen und so die deutsche und europäische Windkraftindustrie stärken“, betonte Anke Kaysser-Pyzalla, die Vorstandsvorsitzende des DLR.
Zwei Enercon-Anlagen liefern Daten
Dazu steht ein nach DLR-Angaben einmaliges Equipment bereit: Zwei Enercon-Windenergieanlagen mit einer Nennleistung von je 4,26 Megawatt und einer Gesamthöhe von 150 Metern sowie mehrere Messmasten stehen in Hauptwindrichtung hintereinander. Wivaldi ist mit mehr 2.000 Sensoren ausgestattet, um Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Windgeschwindigkeit, Drücke oder minimale Verformungen der Rotorblätter messen zu können. Zudem ermittelt ein Messmasten-Array zwischen den Anlagen die Auswirkungen von so genannten Wakes, Nachlaufströmungen aus dem Windschatten einer Anlage mit geringeren Windgeschwindigkeiten und stärkeren Turbulenzen.
50 Millionen Euro für die Windforschung
Der Bau der Anlage kostete 50 Millionen Euro, die im Wesentlichen aus dem Bundesministerium für Klimaschutz stammte. Das Wissenschaftsministerium Niedersachsen steuerte rund 16 Millionen Euro bei.
Mittlerweile hat Wivaldi im Probebetrieb bereits Strom ins Netz gespeist, Forschungsprojekte sind gestartet und erste Daten wurden gesammelt. Zudem wird noch weiter gebaut: Bis Ende des Jahres sollen eine dritte, etwas kleinere Windenergieanlage und ein weiterer Messmast hinzukommen. (kw)
Auch interessant:
Wellenkanal und Rotorblätter: Windforschung bekommt neue Teststände
Fraunhofer ISE testet gegenseitige Beeinflussung von Wechselrichtern in Solarparks