Die sechs Windkraftanlagen erzeugen mit einer Leistung von knapp 20 Megawatt (MW) rund 47 Gigawattstunden im Jahr. Vier der Anlagen gehören nun den Bürgern, zwei der Firma Max Bögl AG, die sich auch für den Turmbau verantwortlich zeichnet. Über ein eigens errichtetes Umspannwerk mit einer Anschlussleistung von 50 MW wird der Strom in das öffentliche Netz eingespeist. Bis die Eon Netz GmbH den Ausbau des Netzanschlusses hier abgeschlossen hat, speist der Windpark allerdings nur im leistungsreduzierten Betrieb auf Mittelspannungsebene ein.
In einer Pressemitteilung notiert die Windpower GmbH, dass der Windpark 150 Prozent des jährlichen Stromverbrauchs der Stadt Berching erzeuge. Dieses Gedankenspiel soll vor allem den beteiligten Bürgern plastisch darstellen, wie viel 47 Millionen Kilowattstunden im Jahr eigentlich sind: Die Windpower GmbH spricht von „sauberer Energie für circa 40.000 Bürger“. Das Unternehmen rechnet dabei in einer eher konservativen Kalkulation mit der Volllaststundenzahl von etwa 2.500 Stunden im Jahr.
Die Bürger haben über den einen Windfonds, Bürgerwindgesellschaften und regionale Energiegenossenschaften zusammen etwa zwölf Millionen Euro investiert. Das sind etwas mehr als 30 Prozent des gesamten Investitionsvolumens. Die übrigen 70 Prozent investierte die Windpower GmbH mit Unterstützung der Umweltbank Nürnberg, die schon bei mehreren Projekten mit dem Windparkentwickler zusammenarbeitete.
Während der Spatenstich im April dieses Jahres stattfand, liefen die Vorbereitungen für das Projekt schon sehr viel länger. Bereits seit über zehn Jahren stehen die ersten Kontakte, die Windpower GmbH fand aber lange keine Anlagentypen mit der passenden Wirtschaftlichkeit, sagt Johannes Ehbauer, der die Projektfinanzierung verantwortet. Immerhin liefert der Standort in 150 Metern Höhe nur Windgeschwindigkeiten von durchschnittlich 6,5 Meter pro Sekunde.
Mit den Binnenland-Windturbinen vom Typ Repower 3.2MW114 ging die Rechnung für die Windpower GmbH offenbar auf. Die Anlagen mit 3,2 MW Leistung und einem Rotordurchmesser von 114 Meter wird erst seit knapp einem Jahr in Windparks installiert. Repower setzt die Turbinen auf Hybridtürme mit 143 Metern Nabenhöhe. Der Rotor kann dank eines mit 114 Metern relativ großen Durchmessers auch schwachen Böen noch genug Energie entziehen, damit die Windernte im eher windarmen Bayern wirtschaftlich ist.
(Melanie Vogelpohl)