1998 entwickelte der isländische Energieversorger Landsvirkjun Pläne für ein neues Wasserkraftwerk. Im April 2010 schloss der Energieversorger dann mit Voith einen Vertrag über die Lieferung aller Maschinen und der elektrischen Ausrüstung für das Wasserkraftwerk Budarhals.
Island setzt nahezu vollständig auf erneuerbare Energien. Mit Budarhals verfügt das Land über 1.980 Megawatt installierte Wasserkraftkapazität. 2011 erzeugten isländische Wasserkraftwerke 12.507 Gigawattstunden und trugen damit rund 73 Prozent zur landesweiten Stromerzeugung bei. Technisch und wirtschaftlich wäre es möglich, die installierte Wasserkraftkapazität in Island mehr als zu verdoppeln.
Wasserkraft hat Tradition in Island. Anfang des 20. Jahrhunderts fertigten Bauern die ersten Turbinen selbst an, um für den Eigenbedarf Strom zu produzieren. Einige der damals genutzten Turbinen blieben bis heute erhalten und sind u.a. im Heimatmuseum von Skogar zu sehen. Im Jahr 1899 brannten in Reykjavík die ersten elektrischen Lichter in einzelnen Häusern und es wurde diskutiert, ein flächendeckendes Stromnetz in der Stadt aufzubauen.
Doch erst im Jahr 1921 wurde im Elliðaár-Tal in unmittelbarer Nähe von Reykjaviík das erste größere Wasserkraftwerk in Betrieb genommen. Seine Kapazität reichte gerade aus, um die Einwohner der Hauptstadt mit Strom für elektrische Beleuchtung zu versorgen. (Nicole Weinhold)