Das Joint Venture-Vorhaben ist allerdings noch eine reine Absichtserklärung. Die Deutsche Energie-Agentur (Dena) verbreitete die Nachricht zwar bereits, wohl nicht zuletzt, um auch potenziellen deutschen Investoren den Zugang zu diesem oder ähnlichen künftigen Proekten in dem Pampastaat Uruguay zu zeigen. Allerdings schränkt die Dena auf Nachfrage ein, noch sei "nicht bekannt", dass bereits konkrete Flächen benannt oder Projektierungen begonnen beziehungsweise Kreditzusagen erteilt wurden. Die Dena geht davon aus, dass die Projekte ausgeschrieben werden. Damit werden sie unter Umständen auch für europäische Investoren und Projektierer interessant.
Gut möglich ist offebar aber auch, dass vor allem der brasilianische Energieversorger Eletrobas zum Zuge kommt - mit Unterstützung der Regierung Brasiliens und brasilianischer Banken. Das Unternehmen will mit dem Energieversorger UTE, dem Counterpart in Uruguay, zusammenarbeiten. Zunächst soll ein 100-Megawatt-Windpark entstehen. Das Grundstück soll das Instituto de Colonización bereitstellen, das in Uruguay mehrere Liegenschafen besitzt. Bis 2015 sollen dann Projekte mit einer Gesamtleistung von 350 MW realisiert werden, die ein Investitionsvolumen von circa 395 Millionen Euro haben. Der Zubau von weiteren 700 Megawatt ist bis 2020 geplant.
Brasilien und Uruguay sind Mitglieder der Mercosur, eines gemeinsam Marktes in Südamerika, vergleichbar dem der Europäischen Union. Aus Mitteln der Freihandelszone wird eine Kuppelstelle finanziert, die ab 2013 die beiden Strommärkte Uruguays und Brasiliens verbindet.
(Sebastian Hoff)