Der Warnemünder Werftbetrieb hat die schwimmfähige Plattform gebaut, Siemens Energy hat sie elektrotechnisch ausgerüstet. Die Arbeiten dauern noch bis zum 22. August, bevor die mehr als 10 000 Tonnen schwere Plattform mit Schleppern an ihren Installationsort 125 Kilometer vor der deutschen Nordseeküste bei Borkum gebracht wird.
Neben technischen Hürden waren die Genehmigungsverfahren, etwa durch das Bundesamt für Schifffahrt und Hydrographie oder die vom Kunden beauftragten Zertifizierungsverfahren langwieriger als erwartet, da viele Bauteile einzeln genehmigt werden müssen und die Standards erst in der Auftragsabwicklung zwischen den Beteiligten festgelegt wurden. All das hat dazu geführt, dass sich die Auslieferung der ersten Plattform um mehr als ein Jahr verzögerte, was wiederum erhebliche finanzielle Belastungen nach sich zog.
Die Umspannplattform wird künftig den Strom von Windparks in der Nordsee in Gleichstrom umwandeln und an das Festland leiten. Borwin Beta kann dauerhaft eine Leistung von 800 Megawatt Regenerativstrom in das deutsche Netz einspeisen.
Borwin Beta ist die erste selbstaufrichtende Offshore-Konverterplattform Deutschlands. Auf ein bereits in die Nordsee gebrachtes Fundament wird die sogenannte Topside montiert. Dabei fädeln sich die derzeit nach oben gerichteten Plattformbeine in das Fundament ein und werden befestigt. Anschließend hebt sich die gesamte Plattform an den eigenen Beinen aus dem Wasser und steht dann 20 Meter über dem Wasserspiegel. Auf der Offshore—Plattform selbst ist die Station zur Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) installiert.
Parallel arbeitet Nordic Yards an der Plattform Sylwin Alpha, die ebenfalls im Verlauf des Jahres 2013 ausgedockt werden soll.
(Christoph Bayer)