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Bis zu 95 Prozent weniger Emissionen: Recyclingmaterial soll für klimafreundlichen Zement sorgen

Klimafreundliche Zementproduktion ist eine Herausforderung, denn die Emissionen entstehen nicht nur aus den eingesetzten Brennstoffen, auch der Herstellungsprozess selbst sorgt für des Ausstoß von CO2 – und das nicht zu knapp. 850 kg CO2e pro Tonne werden im Produktionsprozess freigesetzt. Davon stammen rund 60 Prozent der Emissionen aus der chemischen Reaktion, die beim Erhitzen von Kalkstein auftritt, 40 Prozent aus der Nutzung fossiler Brennstoffe, um die erforderlichen hohen Temperaturen in den Brennöfen zu erreichen.

Recycelte Reststoffe aus Bergbau und Stahlindustrie

Das schwedische Startup Cemvision will diesen Prozess verändern und dabei nicht nur auf klimaneutrale Brennstoffe setzen. Um bis zu 95 Prozent könne der CO2-Ausstoß reduziert werden, heißt es in einer Presseinformation, die Cemvision gemeinsam mit dem Energiekonzern Vattenfall veröffentlicht hat. Das Startup setzt bei der Produktion recycelte Reststoffe aus Branchen wie Bergbau und Stahlindustrie ein, die Brennöfen von werden mit fossilfreier Energie betrieben.

Künftig wollen beide Unternehmen enger zusammenarbeiten, heißt es weiter. Eine entsprechende Absichtserklärung vereinbare die Entwicklung und zukünftige Lieferung des Zements. „Bereits heute reduzieren wir in unserer Demoproduktion die Kohlenstoffemissionen um 80 Prozent“, sagt Oscar Hållén, CEO von Cemvision. „Wenn wir Prozesse und Lieferkette optimieren, werden wir sie bis 2030 um bis zu 95 Prozent reduzieren.“ Nahezu emissionsfreier Zement sei der effizienteste Weg, um Klimavorteile zu erzielen, ohne die Gesamtkosten eines Bauprojekts zu erhöhen.

Vattenfall will bis 2030 zehn Prozent des Zements klimafreundlich einkaufen

Vattenfall kündigte an, der Zement solle in Fundamenten für Windkraftanlagen, im Bereich der Stromnetze oder für Betonfertigteile zum Einsatz kommen. Man wolle als Kunde Nachfrage schaffen und sich so an der Entwicklung eines Marktes für nahezu emissionsfreien Zement beteiligen, sagte Annika Ramsköld, Head of Sustainability, Vattenfall. Um welche Mengen es handele, darüber gaben die Unternehmen keine Auskunft. Vattenfall plant allerdings, bis 2030 mindestens zehn Prozent seiner Zement- oder Betoneinkäufe so emissionsneutral wie möglich zu machen.

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