RWE wird von Vattenfall das Norfolk-Offshore-Windportfolio in Großbritannien erwerben. Das Portfolio umfasst drei Offshore-Windprojekte vor der Ostküste Englands – Norfolk Vanguard West, Norfolk Vanguard East und Norfolk Boreas. Die drei Projekte mit einer geplanten Kapazität von jeweils 1,4 Gigawatt (GW) befinden sich in der Norfolk Offshore Wind Zone, 50 bis 80 Kilometer vor der Küste von Norfolk in East Anglia. Dieses Gebiet ist eines der weltweit größten und attraktivsten Gebiete für Offshore-Windparks. Nach 13 Jahren Entwicklungsarbeit verfügen alle drei Projekte bereits über Zusagen für Netzanschlüsse, die Entwicklungsgenehmigungen – sogenannte Development Consent Orders – und alle wesentlichen Genehmigungen. Die Projekte Norfolk Vanguard West und Norfolk Vanguard East sind am weitesten entwickelt; die Beschaffung der meisten Hauptkomponenten wurde gesichert. Der nächste Meilenstein in der Entwicklung dieser beiden Projekte besteht darin, in einer der kommenden Auktionsrunden einen Differenzvertrag (Contract for Difference, CfD) zu erhalten, um die Stromabnahme zu einem festen Vergütungsniveau zu sichern. RWE wird die Entwicklung des Projekts Norfolk Boreas wieder aufnehmen, die zuvor gestoppt worden war. Alle drei Norfolk-Projekte sollen noch in diesem Jahrzehnt in Betrieb genommen werden.
„Mit dem Erwerb des Norfolk-Portfolios übernehmen wir drei weit fortgeschrittene Offshore-Windprojekte von Vattenfall“, sagt Sven Utermöhlen, CEO RWE Offshore Wind. Er freue sich darauf, mit Vattenfall den Übergang so zu gestalten, dass Kontinuität sichergestellt und eine erfolgreiche Übergabe sowie Weiterentwicklung der Projekte gewährleistet werde. „Ebenso freue ich mich auf die weitere Zusammenarbeit mit den Unternehmen der Lieferkette.“
Großbritannien sei seit Jahrzehnten einer der wichtigsten Kernmärkte für RWE, sagt Tom Glover, RWE UK Country Chair: „Der rechtzeitige und effiziente Ausbau der Offshore-Windenergie ist von entscheidender Bedeutung für die Energieversorgung Großbritanniens und den Weg des Landes hin zur Klimaneutralität. Wir begrüßen die jüngsten Entscheidungen der britischen Regierung hinsichtlich künftiger Offshore-Windauktionen, die unser Vertrauen als Investor in den britischen Offshore-Windmarkt stärken.“ Sie seien ein wichtiger Schritt, um das Potenzial des Landes im Bereich erneuerbare Energien auszuschöpfen und gleichzeitig niedrigste Strompreise für Verbraucher sicherzustellen und Jobs zu schaffen.
RWE hat angekündigt, in den Jahren 2024 bis 2030 weltweit 55 Milliarden Euro zu investieren, um ihr grünes Portfolio bis 2030 auf mehr als 65 GW auszubauen. Das Unternehmen verfügt über eine entsprechend umfassende Projektpipeline und Finanzkraft. Das Norfolk-Portfolio wird Teil des Investitions- und Wachstumsprogramms ‚Growing Green‘ von RWE sein. Durch den Erwerb wird die Projekt-Pipeline um drei sehr attraktive Projekte erweitert. Das Ziel von RWE, ihre Netto-Kapazität um mehr als 30 GW bis 2030 auszubauen, gilt unverändert.
Der vereinbarte Kaufpreis für den Erwerb des Vattenfall-Portfolios basiert auf einem Unternehmenswert von 963 Millionen Pfund. Der Großteil des Kaufpreises bezieht sich auf bisher getätigte Ausgaben.
Der Abschluss der Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung von The Crown Estate und der behördlichen Genehmigungen und wird für das erste Quartal 2024 erwartet.
Großbritannien spielt eine Schlüsselrolle in der Strategie von RWE zum Ausbau des Offshore-Windportfolios
In Großbritannien betreibt RWE bereits zehn Offshore-Windparks. Mit Milliardeninvestitionen treibt RWE in dem Land die Energiewende voran. Das Unternehmen trägt somit dazu bei, die britischen Ziele in puncto Klimaneutralität und Energiesicherheit zu erreichen. RWE unterstützt das Land zudem bei der Erreichung seiner Ausbauziele für Offshore-Wind von 50 GW bis 2030. Einschließlich der Übernahme der drei Norfolk-Projekte von Vattenfall entwickelt RWE neun Offshore-Windprojekte in Großbritannien. Diese verfügen insgesamt über eine Kapazität von rund 9,8 GW, wobei der Anteil von RWE an diesen Entwicklungsprojekten 7 GW beträgt. Darüber hinaus baut RWE das 1,4-GW-Offshore-Windprojekt Sofia vor der Ostküste Großbritanniens.
Weltweit ist RWE einer der führendenden Akteure im Bereich Offshore Wind. In den vergangenen 20 Jahren hat das Unternehmen 19 Offshore-Windparks in Betrieb genommen. RWE hat sich zum Ziel gesetzt, ihre globale Offshore-Windkapazität von heute 3,3 GW auf 10 GW im Jahr 2030 zu verdreifachen. (nw)