Es ist die erste von 64: Im Offshore-Windpark „He Dreiht“ dreht sich die erste Windenergieanlage. Laut Energiekonzern EnBW aus Baden-Württemberg ist der 960-MW-Windpark technisch eine Weltpremiere: Zum ersten Mal werde mit der Vestas V236-15.0 MW die größte am Markt erhältliche Windkraftanlage eingesetzt, heißt es in einer Presseinformation: Eine einzige Rotorumdrehung reiche aus, um rechnerisch vier Haushalte einen Tag mit Strom zu versorgen. Insgesamt rechnet EnBW mit einem Stromertrag, der jährlich 1,1 Millionen Haushalte versorgen kann und damit vergleichbar ist mit einem konventionellen Kraftwerk.
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He Dreiht bekommt keine öffentliche Förderung
„EnBW He Dreiht ist unser bisher größtes Offshore-Projekt und kommt ohne staatliche Förderung aus“, sagt Michael Class, Leiter Erzeugung Portfolioentwicklung. Das Ziel des Konzerns sei es, die installierte Leistung aus erneuerbaren Energien von derzeit 6,6 GW bis 2030 auf über 10 GW zu erhöhen. Der Park ist allerdings nicht allein in der Hand des Energiekonzerns: 49,9 Prozent der Anteile an He Dreiht besitzt ein Partnerkonsortium aus Allianz Capital Partners, AIP und Norges Bank Investment Management.
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Mehr als 500 Menschen arbeiten auf der Großbaustelle
He Dreiht wird etwa 85 Kilometer nordwestlich von Borkum und rund 110 Kilometer westlich von Helgoland errichtet. Nachdem die 64 Fundamente bereits im letzten Jahr installiert wurden, arbeiten in Spitzenzeiten mehr als 500 Mitarbeiter an der Installation der Turbinen, heißt es von EnBW. Über 60 Schiffe seien am Bau beteiligt.
Für die erste Windenergieanlage hatte Ende April das Installationsschiff Wind Orca im Hafen von Esbjerg in Dänemark die Bauteile an Bord genommen. Nach einer zwölfstündigen Fahrt in das Baufeld auf See hat das Schiff die erste Anlage auf das bereits im Meeresboden errichtete Fundament gesetzt. Parallel zur Installation der Windkraftanlagen läuft die interne Parkverkabelung.
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