Grüner Strom für die Bahn: Der Offshore-Windpark Trianel Windpark Borkum I wird ab Januar kommenden Jahres die Deutsche Bahn mit Windstrom beliefern. Wie die Trianel Windkraftwerk Borkum (TWB) mitteilte, hat das Unternehmen ein einjähriges Power-Purchase-Agreement (PPA) mit dem bundeseigenen Verkehrskonzern abgeschlossen. Der PPA-Vertrag umfasst laut TWB im Rahmen von zwei ersten Tranchen die Lieferung von rund 175 Millionen Kilowattstunden (kWh) aus einer installierten Leistung von 50 Megawatt (MW). Im Trianel Windpark Borkum I drehen sich seit 2015 insgesamt 40 Adwen AD5-116 mit einer Leistung von je 5 MW.
Die erhöhte Vergütung mach dem Stauchungsmodell läuft aus
Damit verlässt der erste kommunale Windpark Deutschlands, für den sich 29 Stadtwerke, regionale Energieversorger und Investoren unter Federführung der Trianel GmbH zusammengeschlossen haben, die geförderte Direktvermarktung über das EEG. Bei der Inbetriebnahme habe sich TWB für das so genannte Stauchungsmodell bei der Förderung entschieden, die bis Ende des Jahres sukzessive auslaufe, hieß es auf Nachfrage. Offshore-Windenergieanlagen, die vor dem 1. Januar 2020 in Betrieb gegangen sind, konnten als Alternative zur regulären Anfangsvergütung auf Antrag eine erhöhte – gestauchte – Anfangsvergütung beziehen. Durch dieses Vergütungsmodell sollten die Finanzierungsrisiken für Offshore-Investitionen und Unsicherheiten für Gläubiger reduziert werden, da so die Erlöse aus den Investitionen früher zurückfließen können. Künftig soll der Strom mittels PPA vermarktet werden.
Die Bahn will ab 2038 nur noch mit grünem Strom fahren…
„Wir freuen uns, mit unserem Offshore-Strom einen Beitrag zur klimafreundlichen Mobilität leisten zu können“, erklärt Bernd Deharde, Geschäftsführer der Trianel Windkraftwerk Borkum. „Das Interesse an PPA-Verträgen ist aktuell sehr hoch, und wir sind mit DB Energie den ersten Schritt zur optimalen Vermarktung außerhalb des EEG gegangen.“
Die Deutsche Bahn will ab 2038 ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien in ihrem Bahnstrommix nutzen. Derzeit liegt der Anteil von grünem Strom im Bahnstrommix nach Angaben des Konzerns bei mehr als 65 Prozent. „Es freut uns, mit der Trianel Windkraftwerk Borkum nun auch einen Offshore-Windparkbetreiber mit kommunalem Hintergrund zu unseren Stromlieferanten zählen zu können“, erläutert Torsten Schein, Vorsitzender der Geschäftsführung der DB Energie. „Mit dem jetzt geschlossenen Vertrag mit TWB I sparen wir künftig bis zu 130.000 Tonnen CO2 ein und kommen unserem Ziel Klimaneutralität wieder ein Stück näher.“
… und sammelt diesen in PPA ein
Bereits 2019 hatte DB Energy ein kleineres PPA über Offshore-Windstrom abgeschlossen, dessen Laufzeit ebenfalls zum 1. Januar 2024 beginnt: Der RWE-Windpark Nordsee Ost soll über fünf Jahre aus 25 MW Windstrom liefern, rund acht Prozent der Gesamterzeugung des Windparks, der aus 48 Anlagen mit insgesamt 295 Megawatt besteht. Zudem hat sich der Konzern vor Kurzem ein Zwei-Jahres-PPA über jährliche Stromlieferungen von 18 Gigawattstunden aus einem PV-Park in Kogel-Leizen gesichert. (kw)
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