Bisher hat sich BP vor allem auf das Ölgeschäft konzentriert. Im Zuge der Energiewende stellt sich der Konzern aber auch neu auf. Mit seinem Tochterunternehmen Lightsource BP ist der Ölmulti in das Geschäft mit der Projektierung von Solaranlagen eingestiegen. Um die Lieferkette abzusichern, hat das Unternehmen jetzt einen Vertrag über die Lieferung von Modulen mit einer Gesamtleistung von 4,4 Gigawatt mit dem Dünnschichthersteller First Solar abgeschlossen. Es besteht aber die Option, die vertraglich vereinbarte Liefermenge um 1,1 Gigawatt aufzustocken.
Die Lieferung der Module ist über mehrere Jahre vereinbart. So wird First Solar eine erste Charge mit einem Umfang von 1,55 Gigawatt im Jahr 2023 abliefern. Im Jahr 2024 folgen dann weitere Module mit einer Gesamtleistung von 1,3 Gigawatt. Für das Jahr 2025 ist wieder eine Lieferung von 1,55 Gigawatt Modulleistung geplant.
50 Gigawatt bis 2030 geplant
Der größte Teil der Module wird in großen Kraftwerken in den USA verbaut. BP entwickelt diese Kraftwerke, vor allem in Arkansas, Kentucky, Ohio, Pennsylvania und Texas als Teil seiner Strategie, klimaneutral zu werden – und sich ein neues Standbein für die Zeit nach der Energiewende zu sichern. Dazu will BP insgesamt 20 Gigawatt Solarleistung bis 2025 errichten. Bis 2030 soll diese Leistung bis auf 50 Gigawatt ausgebaut werden.
Lieferkette abgesichert
Für First Solar ist es der bisher größte Modulliefervertrag, den das Unternehmen abgeschlossen hat, wie der Modulhersteller mitteilt. Bisher hat First Solar die Module vor allem in eigenen Projekten verbaut. Lightsource BP wiederum sichert sich damit eine sichere Lieferquelle für Module. „Während wir unsere Entwicklungspipeline mit zehn Gigawatt Leistung in ganz Amerika weiter ausbauen und vorantreiben, zusätzlich zu unserer Pipeline von neun Gigawatt unseres Partners BP, ermöglicht uns der Abschluss bedeutender langfristiger Beschaffungsverträge mit bankfähigen Lieferanten wie First Solar, unsere Wachstumspläne und unser globales Ziel von 25 Gigawatt Solaranlagenleistung bis 2025 zu erreichen“, betont Kevin Smith, Amerikachef von Lightsource BP.
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Preise schon kalkulierbar
Auch für BP ist der abgeschlossene Liefervertrag eine Sicherheit, dass die geplanten Kraftwerke mit einer Leistung von neun Gigawatt auch wirklich gebaut werden können, wie Vizechef Felipe Arbelaez betont. Gleichzeitig können die beiden Unternehmen von der Weiterentwicklung der Modultechnologie bei Firsts Solar profitieren. Denn die beiden Unternehmen werden Zugang zu den im Werk in Perrysburg, Ohio, hergestellten Modulen bekommen. Außerdem können sie so von kalkulierbaren Preisen profitieren.
First Solar: Bis 2028 klimaneutral produzieren
First Solar wiederum wird einen Teil des Stroms abnehmen, der mit den Module erzeugt wird, die BP und Lightsource BP errichten. Denn auch der Modulhersteller hat ein ehrgeiziges Ziel. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen das Ziel ausgegeben, bis 2028 die gesamte weltweite Modulproduktion komplett auf erneuerbare Energien umzustellen. Ein Zwischenziel ist schon für 2026 festgelegt. Bis dahin sollen die Werke in den USA komplett ohne CO2-Emissionen produzieren.
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