Seit 1. Oktober 2021 gelten für Betreiber von Solaranlagen mit einer Leistung ab 100 Kilowatt neue Regelungen bei der Netzeinspeisung. Denn die Anlagen werden seither in den Redispatch einbezogen. Das bedeutet, dass sie vom Netzbetreiber oder vom Anlagenbetreiber auf Anforderung des Netzbetreibers abgeregelt werden, wenn die Stromnachfrage sinkt und nicht mehr mit dem vorhergehenden Fahrplan der Stromeinspeisung übereinstimmt.
Neue Marktrollen besetzen
Bisher waren nur große Solaranlagen mit einer Leistung von mehr als einem Megawatt betroffen. Mit der jetzigen Regelung reagiert die Bundesregierung hingegen auf die steigende Anzahl von Photovoltaikgeneratoren, die ans Netz angeschlossen werden. Denn diese müssen zunehmend ebenfalls Netzdienstleistungen erbringen. Entsprechend müssen auch zusätzliche Daten erhoben werden, die die Anlagenbetreiber melden müssen. Dazu gehören neben den Stammdaten der Anlage unter anderem Meldungen über die Nichtverfügbarkeit und oft auch Informationen über die Einspeiseprognosen. Wie das technisch und adminstrativ geht, lesen Sie in einem Bericht in der Ausgabe 07/2021 von ERNEUERBARE ENERGIEN.
Bundesnetzagentur befragt
Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW Solar) hat jetzt zusätzlich ein Papier veröffentlicht, in dem die gängigsten Fragen der Anlagenbetreiber beantwortet werden. Hierbei handelt es sich vor allem um die teilweise noch ungeklärten Fragen, die sich in der Umsetzungspraxis ergeben haben, auf die der BSW Solar umfassende Antworten erarbeitet hat. Dabei haben die Experten des Branchenverbandes auf Festlegungen der Bundesnetzagentur (BNetzA), die Ergebnisse der Projektgruppe Umsetzungsfragen beim Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) sowie Ergebnisse aus gemeinsamen Gesprächen des BSW Solar und des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE) mit der BNetzA einfließen lassen.
Fragen an den Verband weiterleiten
Der BSW Solar verweist darauf, dass es sich bei diesem FAQ-Papier nicht um eine abgeschlossene Fassung handelt, sondern permanent erweitert und aktualisiert wird. Denn bei der Umsetzung des Redispatch 2.0 tauchen immer wieder neue Fragen auf, die teilweise allgemein alle Anlagenbetreiber betreffen, die aber auch individuell bei einer speziellen Anlage aufkommen können. Im Rahmen dieses dynamischen Prozesses freue sich der Verband laufend über Hinweise und Informationen, um die FAQ so aktuell und vollständig wie möglich zu gestalten.
Sie finden das FAQ-Papier auf der Internetseite des BSW Solar. In der kostenlosen Probemitgliedschaft ist das Papier kostenlos enthalten. Für Nichtmitglieder kostet es aber nur 40 Euro. (su)
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