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WI Energy baut Bürgerkraftwerk in Rheinland-Pfalz

Der Solarprojektierer WI Energy wird im rheinland-pfälzischen Ralingen eine 65 Hektar große Photovoltaikanlagen errichten. An der Anlage können sich die Anwohner:innen beteiligen und den produzierten Grünstrom mittel spezieller Stromlieferverträge direkt vor Ort beziehen. Diese Möglichkeit hat letztlich dazu geführt, dass WI Energy den Zuschlag für die Umsetzung des Projekts bekommen hat.

Potenzialflächen ausgewiesen

Denn die Gemeinde hat die dafür ausgewiesenen Potenzialflächen bundesweit ausgeschrieben. „Die öffentliche Ausweisung solcher Flächen als Potenzialflächen in einem deutschlandweiten Wettbewerb ruft zahlreiche große Entwickler und Konzerne auf den Plan“, berichtet Michael Reichert, Geschäftsführer von WI Energy. „Doch der von der Gemeinde vorgelegte exzellente Potenzialplan verhinderte Wildwuchs. Die Flächenakquise erfolgte koordiniert, was einen holistischen Ansatz unter Berücksichtigung von Gemeindevorgaben erlaubte.“

Hohe Akzeptanz durch Bürgerbeteiligung

Schließlich steigt mit der Beteiligung der Bürger:innen und der Ortsgemeinden auch die Akzeptanz. Ohne einen solchen Plan müssen die Energieunternehmen und Projektierer viel Überzeugungsarbeit leisten. Da es sich im Fall Ralingen um ein solidarisches Pilotprojekt der Gemeinde handelt, stößt es auf hohe Akzeptanz und bürokratische Schritte laufen nach gängigen Prozeduren ab. „Diese können oft viel Zeit in Anspruch nehmen“, weiß Michael Reichert. „Die Vorauswahl der Flächen und eine gut geplante raumordnerische Vorprüfung spart dabei signifikant Verfahrenszeit. Gut, dass wir diese bereits für das Projekt Ralingen abgeschlossen haben. Das erleichtert die weitere Arbeit für Entwicklung und Planungsbüros massiv.“

80 Flächeneigentümer zusammenbringen

Die Flächen für den Bau der Anlage werden von insgesamt etwa 80 Eigentümern bereitgestellt. Diese müssen erst einmal zusammengeführt werden, was die nächste Aufgabe von WI Energy und der Gemeinde Ralingen ist. Denn erst wenn die diesbezüglichen Formalien abgeschlossen sind, kann WI Energy mit dem Bau und Betrieb des neuen Solarparks beginnen.

Bürgerbeteiligung ab 1.000 Euro

Auch dann kann die Beteiligung der Anwohner:innen starten. „Ziel ist es, dass jede Bürgerin und jeder Bürger entsprechend ihrer und seiner finanziellen Möglichkeiten Teil des Projekts werden kann, indem er oder sie in die Photovoltaikanlage mitinvestiert“, sagt Ralingens Bürgermeister Alfred Wirtz. „Wir sind stolz darauf, als Gemeinde einen solchen Zusammenhalt aufweisen zu können, sodass wir ein derartiges Pilotprojekt ins Leben rufen konnten. Projekte wie das Bürgerkraftwerk Ralingen lassen sich so künftig für andere Gemeinden als Blaupause zum Ausbau der Erneuerbaren in unserem Land verwenden“, ist sich Wirtz sicher.

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Die Bürger:innen können sich konkret über das Investmentprogramm von WI Funding, einem Tochterunternehme von WI Energy, beteiligen. Bereits ab 1.000 Euro können Interessierte einsteigen. Die Summe ist mit Absicht relativ niedrig angesetzt, damit auch zurückhaltend Investierende die Vorteile des Projekts genießen können.

Auch eine Beteiligung am Realeigentum ist möglich

Für Bürger:innen, die größere Summen investieren möchten, steht das Modell des Realeigentums zur Verfügung. Dabei kaufen sie tatsächliche Anteile am Solarpark. Sie erwerben beispielsweise eine bestimmte Menge an Modulen inklusive zugehörigem Wechselrichter zur Erzeugung des Grünstroms. Sie beteiligen sich auf diese Weise nicht nur finanziell, sondern auch an den Erträgen der Energieerzeugung. Dieses Modell schaffe eine tiefergehende Partnerschaft zwischen WI Energy und den Bürger:innen der Region, da beiden Seiten wirtschaftliche Profite zugute kommen. „Unser Bürgerkraftwerk in Ralingen soll als Beispiel für eine zukunftsweisende Partnerschaft zwischen WI Energy und der lokalen Bevölkerung dienen“, beschreibt Michael Reichert das Ziel. „Indem wir die Kräfte bündeln und gemeinsam an diesem Projekt arbeiten, schaffen wir nicht nur eine nachhaltige Energiequelle, sondern auch eine Win-Win-Situation für die Menschen in der Region und die Gemeinde“, betont er.

Noch einige Vorarbeiten notwendig

Trotz der guten Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde Ralingen, ihrer Anwohner:innen und WI Energy dauern die Prozesse aber immer noch sehr lang. „Bis zum Start der Anlagenerrichtung gehen aufgrund des langen Bebauungsplanverfahrens noch zwei bis drei Jahre ins Land. Doch es lohnt sich! Wir sind überzeugt, dass das Bürgerkraftwerk in Ralingen einen positiven Einfluss auf die Region ausüben wird und einen wichtigen Beitrag für eine grünere Zukunft leistet“, erklärt Michael Reichert. (su)