Der Projektierer von Ökostromanlagen Maxsolar baut derzeit einen Solarpark im bayerischen Kraiburg am Inn. Der Generator soll noch Ende dieses Jahres in Betrieb gehen. Die Anlagen wird mit ihren 13 Megawatt Leistung jedes Jahr voraussichtlich 15 Gigawattstunden Solarstrom erzeugen. Die gesamte Anlage wird zwar mit der Beteiligung von Bürger:innen finanziert. Doch den Solarstrom vermarktet Maxsolar nicht an der Börse. Vielmehr nimmt der Schweizer Energieversorger BKW zehn Jahre lang den Strom aus dem Solarpark ab und vermarktet ihn an seine Endkunden.
PPA sind von Vorteil
Dazu haben Maxsolar und BKW einen entsprechenden Stromliefervertrag (Power Purchase Agreement – PPA) abgeschlossen. Demzufolge wird Maxsolar ab 1. April 2024 insgesamt 150 Gigawattstunden des Solarstroms aus der Freiflächenanlage in Kraiburg liefern. PPA wie dieser bieten für alle Beteiligten einige Vorteile, wie die beiden Partner betonen. Einerseits schafft die Abnahme des produzierten Stroms zu einem festgelegten Preis über eine bestimmte Laufzeit Planungs- und Investitionssicherheit für die Betreiber und Vermarkter der Ökostromanlage. Damit ermöglichen oder unterstützen PPA den Bau von Solar-, Wasser- und Windkraftwerken in ganz Europa.
Abnehmer haben stabilen Strompreis
Andererseits profitieren die Käufer über den vereinbarten Zeitraum von grünem Strom mit entsprechenden Herkunftsnachweisen zu einem definierten Preis. Der PPA schafft also auch auf der Abnehmerseite für Planungssicherheit. „Maxsolar und BKW verbindet die Ambition, die Energiewende in Europa voranzutreiben und in erneuerbare Energien zu investieren“ sagt Wolf-Wilhelm Adam, Senior Originator bei der BKW, zur Bedeutung des abgeschlossenen PPA für den Ausbau der erneuerbaren Energien in Europa. „Wir freuen uns sehr, die Geschäftsverbindung mit Maxsolar weiter auszubauen und sie bei ihrem starken Wachstumspfad als zuverlässige Partnerin in Sachen langfristiger Vermarktung von Grünstrom zu unterstützen“, kündigt er an.
PPA-Geschäft ausweiten
Für Maxsolar ist wiederum BKW ein zuverlässiger Partner, der den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien unterstützt, wie Guido Reinecke, Finanzchef von Maxsolar, betont. Immerhin ist BKW schon seit Jahren im PPA-Geschäft aktiv. Der Start war Ende Dezember 2021. Damals hat der Versorger mit dem Schweizer Einzelhändler Denner einen Liefervertrag über acht Jahre für Strom Wasserkraftwerken abgeschlossen.
Ein Gigawatt PPA-Volumen geplant
Danach hat BKW sein PPA-Protfolio weiter ausgebaut. Erst vor kurzem hat das Unternehmen eine Partnerschaft mit dem deutschen Photovoltaikanbieter Greenovative angekündigt. In der ersten Jahreshälfte 2023 hat BKW in Europa – vor allem in Deutschland – Grünstromabnahmeverträge von über 500 Megawatt Leistung abgeschlossen. Davon entfallen rund zwei Drittel auf Onshore-Windkraft und rund ein Drittel auf Solarenergie und Batterien. Bis zum Ende dieses Jahres will der Berner Versorger dieses Volumen auf ein Gigawatt verdoppeln und auf weitere europäische Länder ausweiten. (su)