Baywa RE hat einen virtuellen Stromabnahmevertrag (Power Purchase Agreement – PPA) mit Boston Scientific abgeschlossen. Das bedeutet Baywa RE speist den Strom aus dem Solarpark im südspanischen Alcalá in der Nähe von Sevilla ins Netz ein. Dieser ist im Dezember 2023 ans Netz gegangen und hat eine Leistung von 15,1 Megawatt. Der zur gleichen Zeit vom Medizintechnikhersteller Boston Scientific verbrauchte Strom wird bilanziell der Einspeisung in Spanien angerechnet und entsprechend abgerechnet.
Immer mehr Branchen wollen PPA
Für Baywa RE ist es das erste virtuelle PPA mit einem Unternehmen aus dem Gesundheitswesen. Für Boston Scientific wiederum ist es überhaupt der erste Stromabnahmevertrag, den das Unternehmen in Europa abschließt. Der Abnahmevertrag werde einen wesentlichen Beitrag zum Erreichen der Nachhaltigkeitsziele des Unternehmens leisten, teilen die Projektpartner mit. Dies zeige, dass die erneuerbaren Energien in den unterschiedlichsten Branchen auf dem Vormarsch sind, erklärt Daniel Parsons, Leiter der PPA-Abteilung bei Baywa RE.
Wachstum mit nachhaltiger Stromversorgung
Vereinbart ist der PPA über eine Laufzeit von zehn Jahren. Boston Scientific kann mit dem Sonnenstrom aus Spanien immerhin 80 Prozent seines Unternehmensverbrauchs in Europa decken. „Unser Ziel, die Gesundheit von Patienten zu verbessern, ist untrennbar mit der Gesundheit unseres Planeten verbunden, und wir haben die Verantwortung, die Welt zu schützen, in der wir leben“, begründet Paudie O'Connor, der für die weltweite Lieferkette bei Boston Scientific verantwortlich ist. „Dieser Stromabnahmevertrag unterstreicht unser Engagement für die Nutzung erneuerbarer Energien in einer der vielen Wachstumsregionen unseres Unternehmens, in denen Nachhaltigkeit für unsere Kunden zunehmend großgeschrieben wird.“
Schon 77 PPA abgeschlossen
Baywa RE wiederum hat auf diese Weise eine Refinanzierung des Solarparks Alcalá abgesichert. „Wir sind seit den Anfängen des PPA-Marktes für erneuerbare Energien aktiv und freuen uns, dass sich diese Art von grüner Energielösung in Europa immer mehr durchsetzt“, betont Daniel Parsons von Baywa RE. Immerhin hat Baywa RE inzwischen schon 77 PPA mit einem Volumen von fast zwei Gigawatt abgeschlossen. Der Strom kommt aus unterschiedlichen Quellen. Neben PPA für die Refinanzierung von solaren Freiflächenanlagen hat das Unternehmen PPA für Strom aus Onshore-Windkraftanlagen und schwimmenden Photovoltaikgeneratoren abgeschlossen – 77 Prozent davon für Anlagen in Spanien.
PPA-Markt wächst
Der PPA-Markt wächst zudem weiter. Schließlich gewinne mit einer steigenden Anzahl an Unternehmen, die das Thema Nachhaltigkeit in den Vordergrund stellen, virtuelle Stromabnahmeverträge immer mehr an Bedeutung. Durch sie kann Strom aus erneuerbaren Energiequellen bezogen und der CO2-Fußabdruck der Firmen verringert werden. (su)