Nach ihrer Untersuchung von 51 großen weltweit tätigen Konzernen auf deren unternehmenseigene Klimaschutzziele und tatsächlichen Fortschritte und Pläne zur eigenen Energieversorgung äußerten sich die Forschenden sehr kritisch: Die Bemühungen der großen Unternehmen seien „absolut unzureichend“, meldeten das New Climate Institute aus Köln und Berlin sowie Carbon Market Watch aus Brüssel. Während kein Unternehmen die Bestnote „hohe Glaubwürdigkeit“ beim Umsetzen seiner Klimaschutzversprechen erreiche, seien die Konzerne mit einer nur geringen und einer sehr geringen Glaubwürdigkeit in der Mehrheit. Für manche Unternehmen gelte, dass zwar die Ziele ambitioniert seien. Doch zwischen hohen Zielen und den von einem Mangel an Instrumenten geprägten Klimaschutzfahrplänen der Konzerne klaffe eine große Lücke. Von den 20 auch mit einer tieferen Analyse untersuchten Unternehmen haben mit Enel, Danone, Iberdrola und Volvo nur vier Konzerne angemessene Maßnahmen zur Senkung der Klimagasemissionen vorlegen können. Und ebenfalls nur vier Unternehmen – Daimler Truck, Danone, Mars und VW – konnten 2022 und 2023 auf CO2-neutrale Produkte oder sonstige geschäftliche Aspekte ohne Nettoemissionen vorweisen.
Unterm Strich kommen die Forschenden zum Schluss, dass die Konzerne auf ihrem jetzigen Kurs ihre Emissionen von 2019 bis 2030 im Durchschnitt ganz optimistisch betrachtet um nicht mehr als maximal 33 Prozent reduzieren würden. Für das Einhalten des 1,5-Grad-Zieles, das die maßgebliche Klimakonferenz der Vereinten Nationen von 2015 in Paris als anzustrebendes Maximalziel vorgegeben hatte, wäre aber eine Senkung der Emissionen um mindestens 43 Prozent erforderlich.
Beim Aufbau von Grünstrom-Erzeugungskapazitäten durch die Inbetriebnahme von Erneuerbare-Energien-Anlagen sind die europäischen Stromversorgungsunternehmen wenigstens auf Kurs, so lautet die Einschätzung der zehn Studienautorinnen und Studienautoren. Doch nur Enel habe auch einen zureichenden Plan, um alle Kraftwerke mit fossilen Brennstoffen abzuschalten.