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Untersuchung Övermöhle Consult

Ausschreibungen werden Windbranche nicht zerstören

Auf Basis von Marktbeobachtungen und der Befragung von 140 deutschen Projektierern für eine 90seitige Studie, die hier bestellt werden kann, kommt Övermöhle zu folgenden Annahmen für die Onshore-Windbranche in den nächsten Jahren: Demnach werden 2015 bis 2017 jeweils rund 4.000 Megawatt Windkraft an Land zugebaut. Der Consultant erwaret auch weiterhin ein starkes Repowering trotz Wegfalls des Repoweringbonus, weil viele Anlagen inzwischen 15 bis 20 Jahre alt sind und regulär ersetzt werden müssten.

Es sind genügend Anlagen am Markt vorhanden, weil andere Märkte schwächeln. Die Lieferzeit von Anlagen beträgt neun bis zwölf Monate. Zudem herrschen gute Investitionsbedingungen, unter anderem wegen des niedrigen Zinsniveaus und einer "Flucht in Sachwerte".

Bisheriger Windausbau und Prognose fürs 2. Halbjahr 2015. - © Tabelle: Övermöhle Consult
Bisheriger Windausbau und Prognose fürs 2. Halbjahr 2015.

Bezüglich der künftigen Ausscheibungen benennt Övermöhle drei Ziele der Regierung: den Ausbaupfad von 2.400 bis 2.600 MW pro Jahr - der laut seinen Prognosen auch in den nächsten Jahren deutlich überschritten wird. Zweitens will die Bundesregierung einen Wettbewerb am Markt. Dazu bemerkt der Hamburger, zwangsläufig werde es auch Verlierer geben. Und Drittens soll die Akteursvielfalt erhalten bleiben.

Derzeit gibt es rund 150 Projektentwickler in Deutschland. Die Büros sind überwiegend klein. Rund 110 Büros zählen unter 20 Mitarbeiter. Die größten Planer waren 2014 Juwi, UKA, WPD, PNE und Abowind. Övermöhle erwartet, dass die Ausschreibungen 2017 noch fast keine Auswirkungen habe. Und ab 2018 werden kleinere Büros dann kaum noch Turn-Key liefern. "Wir sehen ihre Existenz aber nicht gefährdet", so Övermöhle. Wettbewerbsfähig seien vor allem Windparks mit niedrigen Errichtungs- und Betriebskosten - auch was die Pacht anbelangt.

Die Vergütung geht derweil massiv in den Keller mit Degressionen von 1,2 Prozent pro Quartal - 2016 und voraussichtlich auch 2017. Ab 2018 sei die Lage wegen unterschiedlicher Ausschreibungsmodelle schlecht einschätzbar. Gleichwohl erklärt Övermöhle: "Wir erwarten einen Zubau von 2.500 MW netto." Größtes Risiko neben politischen Unsicherheiten seien schnell steigende Zinsen. Das sei aber nicht absehbar. (Nicole Weinhold)