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Übernahmen in der Photovoltaik

LDK steigt bei Sunways ein

Der chinesische Halbleiterkonzern LDK Solar ist beim Modulhersteller Sunways AG in Konstanz eingestiegen. Über eine Kapitalerhöhung wird ein Tochterunternehmen der LDK ein Drittel der Sunways-Anteile übernehmen. Anschließend wollen die Chinesen den übrigen Aktionären ein Übernahmeangebot machen. Die Nachricht beflügelte die Aktie, die um mehr als ein Fünftel zulegte. Das Übernahmeangebot muss noch von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) genehmigt werden. Es soll voraussichtlich Ende Januar veröffentlicht werden. Mehr als drei Viertel der Sunways-Aktien befinden sich im Streubesitz, rund 22 Prozent gehören dem Vorstand und dem Aufsichtsrat. „Wir investieren in Sunways, weil wir von den Produkten und dem Geschäftsmodell überzeugt sind und an das Marktpotenzial der Marke Sunways glauben“, kommentierte LDK-Boss Xiaofeng Peng.

Zwei Standorte mit 344 Mitarbeitern

Sunways hat nach Angaben eines Sprechers insgesamt 344 Mitarbeiter, davon die Mehrheit in Konstanz am Bodensee. Rund 150 Personen sind im thüringischen Arnstadt in der Zellproduktion tätig. Wegen des Preisverfalls bei Solarmodulen liefen allein im dritten Quartal rund 8,7 Millionen Euro Verluste auf. Mit LDK Solar ist nun ein milliardenschwerer Partner in die Firma eingestiegen. Das Unternehmen mit Sitz in Xinyu City im Südosten Chinas erzielte 2010 rund 2,51 Milliarden US-Dollar (1,935 Milliarden Euro) Umsatz. LDK fertigt Polysilizium und Wafer für Solarzellen.

Beleg für Konsolidierung

Für Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller (B90/Grüne) ist der geplante Deal ein weiterer Beleg dafür, dass die Konsolidierung der Photovoltaikbranche voranschreitet. Dieser Prozess dürfe nicht durch einen Zick-Zack-Kurs bei der Solarförderung gefährdet werden. Untersteller warnte die schwarz-gelbe Bundeskoalition, die Solarförderung zu deckeln. „Die in den letzten Tagen und Wochen von Vertretern von CDU und FDP wiederholt vorgebrachte Behauptung, ohne Begrenzung des Ausbaus von neu installierten Solaranlagen auf 1.000 oder gar auf 500 Megawatt pro Jahr würden lediglich Jobs in China und Malaysia, nicht aber in Deutschland, gesichert, haben sich als reines Schreckgespenst erwiesen“, hieß es in einer Meldung des Stuttgarter Ministeriums. Gerade in Baden-Württemberg gebe es zahlreiche Unternehmen der Solarindustrie, die weltweit agieren. Innovativen Firmen biete der steigende Kostendruck bei Photovoltaikmodulen auch die Chance, mit modernen Produktionsmethoden vorhandene Einsparpotenziale zu erschließen. Zudem würden viele Photovoltaikmodule auch im Ausland auf baden-württembergischen Maschinen gefertigt, was in Deutschland Arbeitsplätze im Maschinenbau sichere. Daneben sichere die lokale Wertschöpfung durch Installation und Wartung der Anlagen zudem Arbeitsplätze im lokalen Handwerk.

Untersteller lehnt Deckel ab

Minister Untersteller lehnt die Gedankenspiele ab, die Förderung von Photovoltaikanlagen bei einer jährlichen Zubaurate zu kappen. Dies würde nicht nur das Ende des Ausbaus der Photovoltaik einläuten, sondern auch das Erreichen der Ziele von Bund und Ländern beim angestrebten Ausbau der erneuerbaren Energien massiv gefährden. Alleine in Baden-Württemberg sei im Jahr 2010 eine Leistung von einem Gigawatt neu installiert worden. Im Jahr 2011 dürfte ebenfalls ein deutlicher Ausbau erreicht worden sein. Nach Unterstellers Ansicht „sollten CDU und FDP die Energiewende nicht blockieren, sondern sie vielmehr mit guten Vorschlägen vorantreiben“. Das fördere die Wirtschaft, schaffe zukunftssichere Arbeitsplätze und sorge für ökologischen Fortschritt. (Heiko Schwarzburger)