Wie die Weltwetterorganisation WMO nun mitteilte, ist der Anteil des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) im vergangenen Jahr wieder stärker gestiegen als 2022. Er legte um 2,3 pro eine Million atomare Atmosphären-Teilchen (international abgekürzt: ppm) auf 420 ppm zu. Im Vorjahr war der Wert noch leicht geringer, betrug aber ebenfalls mehr als 2,0 ppm, wie in allen elf Jahren davor auch. Seit 2004 beziehungsweise seit 20 Jahren stieg der CO2-Anteil in der Atmosphäre somit um 11,4 Prozent an, während er zum noch vorindustriellen Referenzjahr 1750 um 51 Prozent anwuchs.
Auch der Atmosphärenanteil weiterer Treibhausgase wie des Methans oder von Distickstoffoxid nahm zu. Auch dieses Plus hatte einen Wert nahe dem jährlichen Mittel der vergangenen Jahre. Das CO2 ist allerdings gemäß WMO-Angabe zu 64 Prozent des Temperaturanstiegs verantwortlich.
Zwei Wochen vor Beginn der Weltklimakonferenz hat die Unterorganisation der Vereinten Nationen (UN), die UNFCCC, nun beklagt, dass die weltweiten nationalen Anstrengungen gegen den Klimawandel weit von einer deutlichen Eindämmung der Erderwärmung entfernt seien. Die Umsetzung aller derzeitigen CO2-Senkungspläne und Klimaschutz- oder Energiewendemaßnahmen würden bis 2030 nur eine Senkung des Treibhausgasausstoßes in einem Jahr um 2,6 Prozent im Vergleich zu 2019 bewirken. In diesem Zieljahr aber müssten die Treibhausgasemissionen für einen wirksamen Klimaschutz um 43 Prozent geringer als 2019 ausfallen.
Die nächste, 29. Weltklimakonferenz (Cop 29) findet vom 11. bis 24. November in der aserbeidschanischen Hauptstadt Baku statt. Wie immer seit 2015 nach der Vereinbarung der damaligen Weltklimakonferenz in Paris auf die Begrenzung der Erderwärmung auf weniger als zwei Grad Celsius und bestenfalls nur auf 1,5 Grad Celsius sollen die UN-Gespräche auch bei der Cop 29 zu einer Bilanzierung und zu Verhandlungen über die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen führen.
Derweil protestierte die Umweltschutzorganisation Greenpeace bei der in Hamburg veranstalteten weltgrößten Messe zur Speicherung und Einlagerung von Kohlenstoff, eine gemäß ihrem internationalen Kürzel als CCS bezeichnete Technik. In der vorletzten Oktoberwoche machten Greenpeace-Aktivisten mit Spruchbändern und einem großen Banner auf die von ihnen bemängelte Gefahr durch die Technologie aufmerksam. Diese gilt den Umweltschützern als unsicher, weil unterirdische CO2-Verpressung als noch nicht beherrschbar gilt. Durch Lecks unterirdischer Lagerstätten könnten große Mengen wieder entweichen, so warnen sie.
Die Bundesregierung hatte zuletzt einen Gesetzentwurf in den Bundestag eingebracht, der CCS unter der Nordsee ermöglichen könnte. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck unterstützt dies, nachdem er noch als Umweltminister in Schleswig-Holstein vor seinem Wechsel in die neue Bundesregierung im Jahr 2021 die CCS-Technik abgelehnt hatte.
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