Eine Wissenssammlung über den Klimawandel: Mit dem Online-Portal ISIpedia macht ein Team auch zwölf Wissenschaftlern unterschiedlicher internationaler Forschungsinstitute ein Angebot zum besseren Verständnis der Erderhitzung.
Daten und Erklärungen zu den Auswirkungen der globalen Erwärmung - von Überschwemmungen bis hin zu Dürren - sollen Entscheidungsträger auf allen Ebenen ein zusätzliches Werkzeug in die Hand geben, sowohl für die Planung von Anpassung an die Folgen als auch von Emissionsminderungen. Forschende erklären auf ISIpedia ihre Studien und globale Ergebnisse werden auf Länderebene herunter gebrochen.
Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse als Basis für Entscheidungen
„Das Problem zu verstehen kann ein mächtiges Werkzeug sein, um dabei zu helfen, eine sichere Klimazukunft für alle zu schaffen“, sagt Katja Frieler, ISIpedia-Projektleiterin vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. „Wir alle sind Entscheidungsträger bei diesem Thema, und unsere Entscheidungen sollten idealerweise auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhen.“ Deshalb machten die Forscherinnen und Forscher auf ISIpedia nicht nur ihre Daten, verdichtet in Karten und Grafiken, und entscheidende Informationen aus globalen Studien auf Länderebene leicht zugänglich, sondern geben auch einen Einblick in die Analysen selbst. „Auf ISIpedia erzählen sie über den Forschungsprozess; die Methoden, die sie anwenden; was wir nicht wissen und was wir sehr sicher wissen“, so Frieler.
Das Ziel sei, Beweise auf den Tisch zu legen, damit sowohl Bürgerinnen und Bürger als auch Unternehmen und Politiker bestinformierte Entscheidungen treffen können, wenn es um das Handeln in der Klimakrise geht.
Von den beobachteten Auswirkungen des Klimawandels zu den Zukunfts-Projektionen
Die Artikel auf der neuen Plattform fallen in drei Kategorien:
ISIpedia will Klimaauswirkungen auf Länderebene konkret machen. So können politische Entscheider und Anpassungsplaner aus Ägypten erfahren, dass ihr Land auf der Rangliste der von Flussüberschwemmungen betroffenen Menschen ganz oben steht. China, ein globaler Top-Emittent, liegt auf Rang 24 und muss damit ebenfalls auf steigende Risiken einstellen.
Hilfestellung für die Bewertung von Klimarisiken im Finanzsektor
„Um die Nutzbarkeit der Klimafolgenabschätzungen zu erhöhen, enthält unser Portal umfangreiche Informationen darüber, wie diese Abschätzungen angewendet werden können. Sie sind zum Beispiel wichtig, um in Klimaprozessen eine solide wissenschaftliche Grundlage zu schaffen oder um die Risiken des Klimawandels für den Finanzsektor zu bewerten“, sagt Barbara Willaarts vom IIASA, dem International Institute for Applied Systems Analysis, einem der Kernpartner.
Der Name ISIpedia ist eine Kurzform für Inter-Sectoral Impacts Encyclopedia. Sie basiert auf Forschungen, die im Rahmen des Inter-Sectoral Impact Model Intercomparison Project (ISIMIP) durchgeführt wurden, an dem weltweit rund 100 Forschergruppen beteiligt sind. Durch den einheitlichen Rahmen für verschiedenste Computersimulationen von Klimafolgen ermöglicht das Projekt konsistente und robuste Projektionen der Auswirkungen des Klimawandels über verschiedene Sektoren und Skalen hinweg.
Das ISIpedia-Portal ist englischsprachig, kostenlos und frei zugänglich. Professionelle Nutzer und Nutzerinnen können sowohl die in den besprochenen wissenschaftlichen Studien verarbeiteten Daten als auch die Rohdaten herunterladen. (kw)
Sie wollen bei aktuellen Entwicklungen der Klimafolgenforschung auf dem laufenden bleiben? Dann abonnieren Sie hier unseren kostenlosen Newsletter.