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Zahl der Jobs in der EE-Branche knackt wieder die 400.000er-Marke

Die Zahl der Arbeitsplätze in der Erneuerbaren-Branche ist 2023 gewachsen und hat fast wieder den Höchstwert von 2011 erreicht. Quer durch alle Sparten waren im vorvergangenen Jahr 406.200 Menschen in der Branche beschäftigt und damit 26.100 oder sieben Prozent mehr als 2022. Das ergab eine aktuelle Analyse der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS). Beim Höchststand 2011 habe die Zahl demnach bei knapp 416.000 gelegen. Grund dafür seien die seit 2020 wieder ansteigenden Investitionen.

Untersucht wurde die Bruttobeschäftigung. Das bedeutet, es werden nicht nur die Arbeitsplätze in Unternehmen erfasst, die unmittelbar Waren und Dienstleistungen für den Ausbau der erneuerbaren Energien bereitstellen, sondern auch die in vorgelagerten Produktionsstufen.

Hersteller stellen den Löewnanteil der Jobs

So zeigte sich, dass die Herstellung von Anlagen im In- und Ausland mit etwa 60 Prozent den größten Teil der Bruttobeschäftigung im Jahr 2023 ausmacht. Etwa 21 Prozent rechneten die Autoren dem Bereich Betrieb und Wartung zu. Auf das Segment Biomasse und Biokraftstoffen entfielen 14 Prozent der Jobs. Der Export von Anlagenkomponenten trug fünf Prozent zur Bruttobeschäftigung bei.

Aufgeschlüsselt nach Technologien ergab sich ein differenziertes Bild. So ist der Zuwachs 2023 vor allem der Photovoltaik zu verdanken – auch wenn sie noch lange nicht den Höchststand von 2011 erreicht hat. Trotz hoher Importquoten habe der enorme Anstieg der Nachfrage zu einer um 35 Prozent gestiegenen Beschäftigung gegenüber 2022 geführt, heißt es in dem Papier. Im Bereich Betrieb und Wartung waren 2023 insgesamt 98.600 Menschen beschäftigt.

Jetzt mehr PV-Zubau als in acht Jahren vor der Ampelregierung zusammen

GWS / screenshot

Wärmepumpen-Jobs profitierten vom Rekordjahr 2023 – wie geht‘s weiter?

Steigerungen gab es auch im Bereich Wärmepumpe. Hier verzeichnet die Analyse einen Anstieg um 17.200 auf 71.700 Jobs. Grund dafür war die enorme Steigerung der Investitionen in diesem Bereich - 350.000 Wärmepumpen wurden neu installiert, die Investitionssumme stieg um 93 Prozent auf 8,7 Mrd. Euro  - mehr als in der gesamten Windenergiebranche investiert worden, so die Autoren. Allerdings: 2024 erlebte die Wärmepumpensparte einen brutalen Einbruch. Für die Auswirkung auf die Beschäftigung gibt es noch keine Zahlen.

Absatz von Wärmepumpen und Solarheizungen bricht 2024 massiv ein

Bei der Windenergie zeigte sich, dass das Tempo, das die Branche mittlerweile aufgenommen hat, 2023 noch keine große Rolle bei den Jobs spielte. Ihre Zahl stieg leicht um 0,7 Prozent auf 99.100. In der Offshore-Windenergie ging die Beschäftigung hingegen um 12 Prozent auf knapp 25.500 zurück.

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Solarthermie: Rückgang um fast 30 Prozent

Weniger Jobs verzeichneten darüber hinaus der Bereich großer Biomassenanlagen (43.900 Arbeitsplätze, minus 10 Prozent), tiefe Geothermie und Wasserkraft (6.300, minus 13 Prozent) und Solarthermie (5.900, minus 29 Prozent). Laut GWS erreichte der Ausbau von Solarthermieanlagen 2023 den niedrigsten Wert seit mehr als zehn Jahren: Die Investitionen seien um 39 Prozent zurückgegangen, die Nachfrage im Inland brach um 28 Prozent ein.

Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbandes Erneuerbare Energien (BEE) nannte die Zahlen einen Beleg dafür, dass erneuerbare Energien ein starker und zuverlässiger Jobmotor blieben. „Dieser Trend wird sich auch 2024 und 2025 fortsetzen, denn die Branche stellt weiter Mitarbeitende ein“, so Peter. Sie forderte die künftige Bundesregierung auf, nach der Bundestagswahl die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen, um das Tempo zu halten.

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