Mitte der 90er Jahre habe man sich in Bremen gefragt, was man tun könne, um die Menschen aus der maritimen Wirtschaft wieder in Lohn und Brot zu kriegen. Nur ein Drittel aller Werften, die einst in dem Bundesland existierten, gibt es heute noch. "Also haben wir der Offshore-Branche die entsprechende Infrastruktur zur Verfügung gestellt." Und nun gebe es ein starkes Kommitment des Senats, dass man auch weitere Offshore-Projekte unterstützen wird. Entsprechend kritisch sieht Günthner die "Strompreisbremse" des Bundesumweltministers. "Zu Herrn Altmaier kann ich nur sagen: Politiker sollen sich überlegen, welche Auswirkungen ihre Äußerungen haben." Deutschland habe sich zur "Bananenrepublik" gemacht. Investoren seien sich nicht mehr sicher, dass heute Gesagtes morgen noch gilt.
WAB-Chef Ronny Meyer verwies auf die durch die Diskussion ums Geld entstandene Verunsicherung in der Branche und den entsprechenden Investitionsstau. Er sagte: "Wir brauchen eine Fortsetzung des Stauchungsmodells und eine Aussetzung der Kostendegression." Die Situation sei ernst, viele Jobs stünden auf dem Spiel.
Tatsächlich sind viele Offshore-Pläne von Unternehmen aufgrund der politischen Unsicherheit nicht weiter verfolgt worden. Durch die Stagnation fehlt der Branche nun diese Zeit in der Lernkurve, um Offshore günstiger umsetzen zu können. Auf der Windforce 2013 stehen am heutigen 5. Juni und morgen das Sparen im Mittelpunkt der Diskussionen. "Hauptsächlich geht es darum, wie wir die Kosten der Offshore-Windenergie reduzieren können", so Ronny Meyer. (Nicole Weinhold) Lesen Sie mehr zum Thema in der gedrucktenJuni-Ausgabe ERNEUERBARE ENERGIEN.