Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch
Windwärts

Insolventer Hannoverscher Projektentwickler auf der Zielgeraden

Alle drei Investoren, die Römermann als teils größere Unternehmen mit Konzernstrukturen und teils wohl eher mittelständisch gegliederte Firmen umschreibt, böten schon jetzt einen guten Preis. Das erklärte der Insolvenzgeschäftsführer heute im Gespräch mit ERNEUERBARE ENERGIEN. Die Investoren seien alle bereit, zumindest den Deutschlandteil von Windwärts ganz mit sämtlichen rund 90 verbliebenen Mitarbeitern zu übernehmen. Möglicherweise würde der eine oder andere aber auch zum zusätzlichen Kauf des in Frankreich angesiedelten kleineren Unternehmensteils mitsamt der Belegschaft von noch rund einem Dutzend Mitarbeitern zu bewegen sein. Alle drei Delegationen seien zur Vorlage ihres Angebots nach einem tieferen Einblick in die Bücher „nach Hannover gekommen und haben mit ihren Delegationen einen ganzen Tag verhandelt“, umschreibt der Windwärts-Übergangschef das Interesse der Investoren.

Römermann kann nun auch einen konkreten scharf getakteten Zeitplan präsentieren: Bis Dienstag in der kommenden Woche werde er für jedes der drei Angebote einen Entwurf für ein jeweiliges juristisches Konstrukt erstellen. Die Abstimmung darüber werde er mit den Investoren noch im August abschließen. Schon nächste Woche will Römermann zudem die kompletten Verträge versenden, die als „einzige Lücke noch den Preis“ vorenthalten. Daraufhin warte er noch auf die Letztgebote der drei Investoren. In der ersten Septemberwoche will Römermann selbst die Wahl treffen. Danach werde er sich mit dem Gläubigerausschuss noch ein letztes Mal abstimmen.

Im September wird Verkauf öffentlich

Noch im September werde Windwärts „so oder so“ bekannt geben, an wen es als ganzes Unternehmen oder eben in zwei Teilen verkauft werde. Je nach Struktur der Investoren könnten bei diesen nämlich im September noch Aufsichtsratsgremien dem Kaufvertrag abschließend zustimmen müssen. Bekannt gegeben werden soll der Deal noch am Nachmittag oder Abend nach dem Notartermin und der anschließenden Information der Belegschaft.

„Ich habe enormen Druck gemacht“, erklärt Römermann. Die Zeitvorgabe soll garantieren helfen, dass Windwärts wie Anfang Mai als Strategie abgesteckt keine weiteren der jetzt in der Pipeline befindlichen vorangeschrittenen Windpark-Projekte mehr vor dem Bau verkaufen muss. Dies würde nämlich die Attraktivität des Gesamtunternehmens für die an einem Einstieg bei den Hannoveranern interessierten Investoren schmälern. Bis November reiche derzeit aber die Liquidität von Windwärts aufgrund der bereits seit Beginn des Insolvenzverfahrens getätigten Projektverkäufe und vorgenommenen Kreditaufnahmen.

Windwärts war im Frühjahr in die Insolvenz gerutscht, nachdem 2013 kein einziges weiteres der in einer Pipeline von etwa 50 Vorhaben vorhandenen Projekte eine Genehmigung erhalten hatte. Für 2014 hat Windwärts die Genehmigung für zwei Windparks mit zusammen 45 Megawatt erhalten. Sie sollen 2015 ans Netz gehen und sind bereits verkauft. Für weitere 34,8 MW stehe die fest erwartete Genehmigung ebenfalls noch in diesem Jahr an, teilt Windwärts auf Nachfrage mit..

(Tilman Weber)