Ein Konzept zur weiteren Entwicklung des Energiemarktes hat der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft BDEW vorgelegt. „Der bisherige Prozess krankt daran, dass beim Ausbau der erneuerbaren Energien nicht das gesamte System angesehen wurde, sondern nur die Erzeugung – nicht das Netz, nicht das Gesamtmanagement“, sagte BDEW-Präsident Ewald Woste am heutigen Freitag, 27. September, bei der Pressekonferenz zur Vorstellung des Marktdesigns.
Der Verband fordert unter anderem eine verpflichtende Direktvermarktung für alle Neuanlagen und die allmähliche Übernahme der Risiken durch Regenerativanlagen. So soll der Wettbewerb verbessert werden. Betreiber von Regenerativanlagen sollen zudem die technisch-betriebliche Systemverantwortung zur Gewährleistung der Netzstabilität übernehmen. Gefordert wird auch eine strategische Reserve an fossilen Kraftwerken oder Speicherkapazitäten zur Absicherung des Umbaus der Energieversorgung.
Eberhard Holstein, Geschäftsführer des unabhängigen Energieanbieters Grundgrün Energie GmbH, lobte das Konzept: „Die Einführung der verpflichtenden Direktvermarktung für Neuanlagen mit der weiterhin ex-post bestimmten Marktprämie ist die Fortführung eines bewährten Instruments zur Marktintegration von Strom aus Erneuerbarer Erzeugung.“ Nicht alle Vertreter der Regenerativbranche sehen den Vorstoß des Verbands so positiv. "Die konkreten Vorschläge des BDEW zum EEG würden die Probleme nicht lösen und die Energiewende nur komplizierter und teurer machen“, kommentierte der Präsident des Bundesverbandes Erneuerbare Energie BEE, Dietmar Schütz, das Papier des BDEW.
Mehr zu dem BDEW-Konzept lesen Sie in unserer gedruckten November-Ausgabe, zum Marktdesign allgemein auch in der Oktober-Ausgabe.(Nicole Weinhold)