Woher kommen Sie?
Juan Fernandez: Gebürtig stamme ich aus Mendoza, Argentinien und bin dort auch aufgewachsen. Außerdem habe ich väterlicherseits italienische Wurzeln. Da ich eine doppelte Staatsbürgerschaft besitze, kann ich in Europa leben und arbeiten, ohne ein Visum beantragen zu müssen.
Wann sind Sie hergekommen?
Juan Fernandez: Im April 2022 kam ich über ein internationales Austauschprogramm erstmals nach Deutschland, um mein Masterstudium am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) zu beginnen. Ich hatte großes Interesse, mich in die vielfältigen Möglichkeiten der Arbeit mit erneuerbaren Energien in Deutschland einzubringen.
Wieso haben Sie Ihre Heimat verlassen?
Juan Fernandez: Es ging mir um eine europäische Masterausbildung und die unmittelbare Möglichkeit, an Projekten im Bereich erneuerbarer Energien für die öffentliche Energieversorgung mitzuwirken. Beides war in Argentinien zu dieser Zeit schwer zu realisieren.
4. Was machen Sie im Bereich der erneuerbaren Energien?
Juan Fernandez: Meine Aufgabe ist es, für EWE langfristige Stromabnahmeverträge, sogenannte Power Purchase Agreements (PPAs), zu verhandeln. Im Alltag modelliere ich Preis- und Mengenrisiken und sichere Grünstrom für die Produktion von grünem Wasserstoff.
5. Wer ist Ihr Arbeitgeber?
Juan Fernandez: Ich arbeite für die EWE AG, ein Energie- und Telekommunikationsunternehmen mit rund 11.000 Mitarbeitenden in Oldenburg. Der EWE-Konzern plant, in den kommenden zehn Jahren rund 16 Milliarden Euro in die grüne Infrastruktur von morgen zu investieren. Das Unternehmen besitzt langjährige Erfahrung in den Bereichen Energiedienstleistungen, Windkraft, E-Mobilität, Telekommunikation, Energienetze und grüner Wasserstoff.
Welche Ausbildung oder Schulbildung haben Sie für die Arbeit absolviert?
Juan Fernandez: Bachelor of Science in Chemieingenieurwesen – Universidad Tecnológica Nacional, Fakultät Regional Mendoza, Argentinien Master in Energie und Umwelt – ITBA: Instituto Tecnológico de Buenos Aires Master of Science in Maschinenbau – Karlsruher Institut für Technologie (KIT) Masterarbeit am Forschungszentrum Jülich über maschinelles Lernen zur räumlichen Disaggregation von verkehrsbezogenen Daten zur Kompensation von CO₂-Emissionen.
Macht der Job Spaß?
Juan Fernandez: Absolut. Ich mag die Mischung aus klaren Daten, kaufmännischen Verhandlungen und dem Gefühl, dass jeder Vertrag die Energiewende beschleunigt. Kein Power Purchase Agreement gleicht dem anderen, daher lerne ich ständig dazu.
Fühlen Sie sich gut angekommen?
Juan Fernandez: Ja. Das erste Jahr war hektisch – Papierkram, Prüfungen, Wohnungssuche –, aber mittlerweile bin ich in München ansässig, habe ein starkes Netzwerk aufgebaut und eine Freundin aus Augsburg. Durch flexible Arbeitszeitmodelle kann ich mein Leben zwischen München und Oldenburg gut ausbalancieren.
Welche weiteren Ziele haben Sie?
Juan Fernandez: Sprache – Bis Ende 2026 möchte ich das C1-Niveau in Deutsch erreichen. Momentan arbeite ich daran und befinde mich auf A2-B1-Niveau. Beruflich – Mit innovativen PPAs will ich die Markteinführung neuer erneuerbarer Energien zur Produktion von grünem Wasserstoff unterstützen. Persönlich – Ich bin als Skilehrer aktiv und freue mich darauf, mehr Zeit beim Skibergsteigen in den Alpen zu verbringen.
Lesen Sie hier einen weiteren Teil unserer Serie.
Lesen Sie hier den ersten Teil der Serie.
Schreiben Sie uns, wenn Sie selbst in der Regenerativbranche arbeiten und vorgestellt werden wollen.