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Offshore

Aufwind über deutscher See

Der Bau des geplanten Offshore-Windparks „Riffgat“, ein Gemeinschaftsprojekt des Oldenburger Energieversorgers EWE und des Offshore-Unternehmens Enova vor der Küste Borkums, konkretisiert sich: Die Betreiber beauftragten das belgische Unternehmen „G amp; G International“ mit der Errichtung der Gründungsstrukturen der Windkraftanlagen sowie den französischen Kabelhersteller „Nexans“ mit der Innerparkverkabelung.

Die Arbeiten im Windpark sollen im kommenden Mai beginnen. Die Verankerung der 30 Windkraftanlagen im Meeresboden erfolgt mit 70 Meter langen und 650 Tonnen schweren Monopiles, also in den Meeresgrund gerammten Stahlpfählen, von denen jeder eine Anlage trägt. Im Juli 2012 wird das Umspannwerk ins Projektgebiet gebracht, und von Juli bis Oktober erfolgt die Verkabelung der Anlagen innerhalb des Windparks, um den erzeugten Strom zum Umspannwerk zu leiten. Im Sommer 2013 kann gemäß den Plänen der erste Strom ins deutsche Netz fließen. Die Windkraftanlagen im Offshore-Windpark sollen eine Leistung von jeweils 3,6 Megawatt haben. Windenergieanlagenbauer Siemens liefert die Turbinen.

Arbeiten beginnen plangemäß

EWE wies indes Vermutungen zurück, dass der Baubeginn des Offshore-Windparks wegen eines alten Grenzstreits auf 2013 verschoben wird. Niederländische Behörden fordern seit einigen Monaten für „Riffgat“ eine Baugenehmigung, weil angeblich rund ein Drittel des geplanten Windparks auf ihrem Staatsgebiet liege. „Das sehen deutsche Behörden anders“, erklärte EWE-Sprecher Christian Bartsch, und deshalb verlasse sich das Unternehmen auf die deutsche Baugenehmigung. Darüber hinaus hoffe man auf eine partnerschaftliche Einigung, das Auswärtige Amt sei eingeschaltet.

Tatsächlich wurde der Grenzverlauf auf See zwischen den beiden Nachbarländern nie exakt definiert. Allerdings liegt „Riffgat“ in einem Gebiet, für das Deutschland im Ems-Dollart-Vertrag von 1960 immerhin die „Schürfrechte“ zugeteilt bekommen hatte – also die Nutzung von Bodenschätzen.

Derweil meldete die Windenergieagentur Bremen/Bremerhaven (WAB) mit den Stadtwerken Bochum ihr 350. Mitglied. „Es zeigt sich, dass Offshore-Windenergie auch eine Chance für die Stadtwerke ist“, erklärte WAB-Geschäftsführer Ronny Meyer. Stadtwerke beteiligen sich – zumeist in Form größerer kommunaler Zusammenschlüsse – bereits an mehreren deutschen Offshore-Windparkprojekten. Dem Netzwerk WAB gehören Unternehmen, und Institute an, die sich überwiegend in der Offshore-Windenergie engagieren, sowie maritime Industrie.

(Regine Krüger)