Katharina Wolf
Iberdrola und Vestas haben einen Vertrag über die Lieferung von 50 Offshore-Windturbinen vom Typ V174-9,5 MW unterzeichnet. Sie sollen ab 2024 im Windpark Baltic Eagle in der Ostsee vor der Insel Rügen errichtet werden, teilte Iberdrola mit.
Damit nimmt der spanische Energieversorger das zweite große Offshore-Projekt in der Ostsee in Angriff. 2017 war der 350-MW-Windpark Wikinger in Betrieb gegangen. Das Unternehmen will nach eigenen Angaben seine installierte Leistung in Deutschland bis Ende 2026 auf mehr als 1,1 GW ausbauen.
Baltic Eagle wird sich über 40 km2 erstrecken und über eine Gesamtnennleistung von 476,25 MW verfügen. Zwei neue Hochspannungskabel verbinden ihn mit dem Umspannwerk Lubmin. Zusammen mit Wikinger entstehe mit 826 MW installierter Leistung und einer Gesamtinvestition von 2,5 Milliarden Euro das größte Offshore-Windcluster in der Ostsee, heißt es von Iberdrola. Es könne 45 Prozent des Stromverbrauchs von Mecklenburg-Vorpommern decken.
Größtes Vestas-Projekt in Deutschland
Den Zuschlag für das Projekt hat Iberdrola in der zweiten Ausschreibung der Bundesnetzagentur erhalten. Die effizientere Technik 9,5-MW-Plattform von MHI Vestas sowie Synergieeffekte durch gemeinsame Wartungskampagnen habe für gesunkene Investitionskosten gesorgt, so Iris Stempfle, Iberdrolas Geschäftsführerin in Deutschland. Die V174-9,5-MW-Turbine mit 174 m Rotorblattdurchmesser und einer Nabenhöhe von 107 m über dem Meeresspiegel verfüge über die größte kommerziell erprobte Rotorgröße und die aktuell höchste Leistung der Branche. Für Vestas ist das Projekt nach Angeben von Johnny Thomsen, Group Senior Vice President of Global Offshore Commercial bei Vestas, das größte Projekt, das das Unternehmen offshore in Deutschland installiert hat.
Iberdrola, nach eigenen Angaben einer der größten Stromversorger der Welt, hat bereits Offshore-Windparks mit einer Gesamtleistung von 1,3 GW installiert, weitere 2,6 GW befinden sich im fortgeschritten Baustadium. 20.000 MW beträgt das Projektportfolio, bis 2030 sollen 12.000 MW in Betrieb gehen.