Die Entwicklung der neuen Nordex-Offshore-Turbine vom Typ N150/6000 liegt im Plan. Der TÜV Nord hat im Frühjahr mit der Typenzertifizierung der Anlage begonnen, teilte der Hamburger Windradbauer Ende August mit. Die dafür nötigen Tests und Prüfungen werden voraussichtlich bis Anfang 2013 dauern, sagte Unternehmenssprecher Felix Losada. Die Zertifizierung ist die Voraussetzung dafür, Baugenehmigungen für die Installation auf hoher See zu bekommen. Daneben stellt sie auch ein Qualitätskriterium dar.
Bau eines Prototypen ab 2013 im dänischen Testfeld Osterild
Erster Schritt der Typenzertifizierung ist die Designprüfung. Dabei rechnen die TÜV-Fachleute die von Nordex vorgenommenen Auslegungen kritisch durch. Außerdem werden die Komponenten teilweise im Prüfstand getestet. Weitere erforderliche Messungen erfolgen Losada zufolge nach der Errichtung des ersten Prototypen im ersten Quartal 2013 im Testfeld des dänischen Offshore-Testzentrums Osterild. Anhand der dort erzielten Ergebnisse und Messberichte bewertet der TÜV, ob die Anlage den Belastungen standhält und die berechnete Leistung bringt. Vollends abgeschlossen wird die Typenzertifizierung mit der Überwachung der Produktion, wobei sowohl die Qualität überprüft wird als auch, ob die Auslegung der Anlage den Vorlagen entspricht.
Erster kommerzieller Einsatz im Windpark Arcadis Ost 1 nordöstlich von Rügen
Das erste Mal kommerziell Verwendung finden soll die N150/6000-Turbine im Hochseewindpark Arcadis Ost 1. Dort werden nach derzeitigem Planungsstand ab 2014/15 etwa 50 bis 70 Anlagen dieses Typs mit je sechs Megawatt (MW) Leistung installiert, sagt Losada. Der Standort des Parks befindet sich innerhalb der Zwölf-Seemeilen-Zone der deutschen Ostsee, 17 Kilometer nordöstlich von Rügen.
(Andreas Haude)