Katharina Wolf
Die Behörden machen den Weg frei: Anfang Juni hat das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt Vorpommern den Windpark Gennaker in der Ostsee genehmigt.
Bauen will der Bremer Projektentwickler WPD 103 Offshore-Windenergieanlagen vom Typ Siemens SWT-8.0-154 mit einer Nennleistung von acht Megawatt (MW) und einem Rotordurchmesser von 154 Metern. Mit dem so genannten Power-Boost-Modus kann die Leistung auf 8,4 MW gesteigert werden.
Bis 865,2 MW Gesamtleistung
Mit einer Gesamtleistung von 824 MW oder 865,2 MW wird Gennaker der bislang leistungsstärkste Offshore-Windpark, der in der Ostsee betrieben werden soll. Der neue Windpark soll etwa 15 Kilometer nördlich der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst und rund 24 Kilometer westlich der Insel Hiddensee in der 12-See-Meilen-Zone liegen. Für die Genehmigung war daher nicht das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie, sondern das Land Mecklenburg-Vorpommern zuständig.
Gegen die Genehmigung kann noch Einspruch erhoben werden. In der Vergangenheit hatten bereits mehrere Naturschutzorganisationen Proteste angekündigt, zudem stößt die küstennahe Nutzung von Windenergie auch auf Widerstand der Tourismus-Branche.
Gennaker ist nicht für die Ausschreibungen zugelassen
Gleichzeitig ist noch unklar, wie das Projekt realisiert werden kann: Trotz küstennaher Lage und damit niedrigen Baukosten war es wegen einer Stichtagsregelung nicht zu den Ausschreibungen im Übergangssystem nach Wind-auf-See-Gesetz zugelassen worden. „Wir freuen uns aber jetzt über die Genehmigung“, so WPD-Sprecher Christian Schnibbe.
Nach Angaben der Deutschen Windguard waren zum 31. Dezember 2018 in der deutschen Ostsee Windenergieanlagen mit einer Leistung von 1.076 MW installiert.