Der Projektentwickler Juwi aus dem fränkischen Wörrstedt hat in Ägypten ein Hybridkraftwerk für ein Bergbauunternehmen in Betrieb genommen. Die Anlage steht etwa 400 Kilometer östlich von Assuan und unterstützt die Dieselgeneratoren, die die dortige Sukari Goldmine bisher allein mit Strom versorgt haben. Das errichtete Hybridsystem besteht aus einem Solarpark mit einer Leistung von 36 Megawatt und einen Batteriespeicher mit einer Lade- und Entladeleistung von 7,5 Megawatt.
Bifaziale Module auf Tracker gebaut
Um den ohnehin in der ägyptischen Wüste hohen Stromertrag zu steigern, haben die Installateure bifaziale Module auf einachsige Tracker montiert. Dadurch folgen die Module nicht nur dem Lauf der Sonne, sondern produzieren auch auf der Rückseite mit dem vom Boden zurückgestrahlten Licht zusätzliche Strommengen. Die unterbrechungsfreie Stromversorgung wird durch den Batteriespeicher gewährleistet. Dieser sorgt auch dafür, dass die Dieselgeneratoren – wenn sie denn überhaupt noch anspringen müssen – im effizienten Volllastbetrieb laufen und nicht so oft an- und ausschalten müssen.
Während des laufenden Betriebs integriert
Durch die Verwendung des von Juwi entwickelte Microgridcontroler Hybrid IQ konnte der Solar-Speicher-Hybrid unterbrechungsfrei und während des laufenden Betriebs in das bestehende Inselnetz integriert werden. Er unterstützt auch den Betrieb des bestehenden Kraftwerks.
Der Umstieg auf Solarstrom mit der Möglichkeit, diesen zwischenzuspeichern, spart Centamine als Betreiber der Goldmine bis zu 70.000 Liter Diesel pro Tag. Dadurch verringert sich der Dieselverbrauch für die Energieversorgung der Mine pro Jahr um 22 Millionen Liter. Dadurch sinkt auch das Preisrisiko für die Kraftstoffe. Vor allem aber sinken die Betriebskosten.
Rohstoffsektor dekarbonisieren
Juwi konzentriert sich schon länger auf Solar- und Speicherprojekte für Bergbauunternehmen. Es ist auch nicht das erste Hybridprojekt, dass das Unternehmen umsetzt. So unterstützt ein Solar-Speicher-Hybridsystem von Juwi in Australien die Stromversorgung der De Grussa Kupfermine. Danach hat Juwi sechs weitere solcher Projekte in Australien und ein Hybridsystem in Südafrika gebaut. „Wir freuen uns sehr, dass wir dieses Leuchtturmprojekt zeitnah an Centamin übergeben und darüber hinaus zeigen können, welch zentrale Rolle zuverlässige Solar-, Wind- und Batterielösungen schon jetzt bei der Transformation des Rohstoffsektors hin zur vollständigen Dekarbonisierung spielen können“, sagt Stephan Hansen, Geschäftsführer von Juwi, mit Blick auf das jetzt in Betrieb gegangene neue Hybridprojekt. (su)
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