Wie die deutsche Förderbank KfW-Ipex nun bekannt gibt, trägt sie zum Gelingen der Bankenfinanzierung für den Großteil des aus vier Bauphasen entstehenden Ein-Gigawatt-Windparks Yeka 2 bei. Für die Finanzierung eines Hauptteils der vorgesehenen Gesamtkapazität von 1.000 Megawatt (MW) hat sich ein Bankenkonsortium von sieben internationalen Geldhäusern und Entwicklungsinstitutionen gebildet. In mehreren Tranchen umfasst die Projektfinanzierung ein Finanzvolumen von zusammen einer Milliarde US-Dollar, wovon 400 Millionen US-Dollar über die deutsche Exportkreditversicherung Euler Hermes mit einer Deckung der Bundesrepublik Deutschland abgesichert sind. Die KfW-Ipex-Bank beteiligt sich an der Gesamtfinanzierung mit 125 Millionen US-Dollar, was im Währungskurs-Mittel der vergangenen zwei Jahre etwa 115 Millionen Euro entspräche.
Der ostfriesische Windturbinenhersteller Enercon hatte einen Kooperationsvertrag zur gemeinsamen Windparkinvestition und Projektentwicklung mit dem Investor und Energieversorger Enerjisa Üretim bereits 2022 unterzeichnet. Im Oktober 2023 hatten die Partner im Beisein des Bundeswirtschaftsministers Robert Habeck erklärt, dass die Lieferung der ersten Turbinenkomponenten für die Anlagenmontage in Enercons Werken in der Türkei und in Deutschland für das Gros der bestellten Erzeugungskapazität von 750 MW nun beginne. Im März 2024, also dieses Jahr, hatten die Partner auch noch einen Rahmenvertrag zur Lieferung der letzten 250 MW abgeschlossen. Mit der Bankenfinanzierung soll das Giga-Projekt nun zur Realisierung gelangen.
Die Yeka-Projekte der Türkei stammen aus Ausschreibungen für Erneuerbare-Energien-Vorhaben, die eine nationale Wertschöpfung durch Erneuerbare-Energien-Brauprojekte fördern. Die Ausschreibungsregeln verlangen einen 55-Prozent-Anteil türkischer Fertigung. Die im Enercon-Enerjisa-Üretim-Windpark zusammengefassten Yeka-2-Zuschläge bündeln neun Einzelwindparks zum Gesamtprojekt von Enercon und Enerjisa Üretim. Die Yeka-2-Runde hatte 2019 stattgefunden. Enercon und Enerji Üretim hatten jeweils Zuschläge für 500 MW erhalten.
In der ersten Novemberwoche hat die türkische Regierung nun die nächste Ausschreibungsrunde mit zwei Gigawatt (GW) im Yeka-Verfahren angekündigt. Sie soll im Januar starten und 1,2 GW Windkraft sowie 800 MW Solaranlagen ausloben. Bis 2035 sollen solche Ausschreibungsrunden für Zuschläge von jährlich mindestens zwei GW stattfinden. Dies soll zu einer insgesamt in Wind- und Solarparks installierten Grünstrom-Erzeugungskapazität im Land von 120 GW führen. Die Regierung erwartet dafür insgesamt einen Zubau von Wind- und Solarkraft um 5 GW pro Jahr, davon 3,5 GW Photovoltaikanlagen. Die Zielsetzung beinhaltet auch 5 GW an Meereswindkraftkapazitäten bis 2035. Zum Vergleich: In Deutschland speisen heute Wind- und Solarenergieanlagen mit zusammen rund 150 GW ins Stromnetz ein.
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