Der jährliche Zubau an Erneuerbare-Energien-Stromerzeugungskapazitäten wird 2023 im Vergleich zum Vorjahr um ein Drittel zulegen, prognostiziert die Internationale Energieagentur (IEA) in Paris. In einem am Donnerstag präsentierten Report erklärte die Institution, der jährliche Zubau werde sich 2023 im Vergleich zur neu installierten Nennleistung an Erneuerbare-Energien-Anlagen im vergangenen Jahr von 330 Gigawatt (GW) auf 440 GW Rekord-Jahreszubau beschleunigen. Die offenbar gewachsene Neigung der Investoren zur möglichst schnellen Umsetzung von Projekten sei nicht zuletzt eine Folge des Ukrainekrieges und der damit verbundenen Sorge um die Energiesicherheit. Sie komme als Treiber des Zuwachses bei den jährlichen Installationen zu den ohnehin schon vorhandenen Bemühungen hinzu, die Klimaziele zu erfüllen, heißt es im Renewable Energy Market Update – June 2023.
Wenn die installierte Erzeugungskapazität dann dank des erhöhten Ausbautempos im kommenden Jahr die Gesamtnennleistung von 4.500 GW übersteige, werde die Welt rechnerisch genug Grünstrom erzeugen, um ganz China und die komplette USA mit Strom zu versorgen.
Die Solarenergie werde zwei Drittel des Anstiegs der Stromerzeugungskapazität dieses Jahres ausmachen. Als entscheidenden Treiber der Photovoltaik (PV) nannte die IEA die kleineren PV-Anlagen auf Dächern von Wohnhäusern. Die höheren Strompreise ließen die Hausbesitzer zur PV greifen, um ihre Stromkosten zu senken. Und das Ausbautempo soll bei PV gemäß IEA-Prognose 2024 weiter zunehmen, auch weil sich bis dahin die weltweiten Produktionskapazitäten für PV-Anlagen-Elemente verdoppeln dürften.
Auch die Windkraft wird 2023 indes ihren starken Beitrag liefern. So nähmen die in den vergangenen Jahren eher chronisch stagnierenden Turbineninstallationen um 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu gemessen an der neu installierten Erzeugungskapazität. Dieses aktuelle Wachstum des Windkraftneugeschäfts sei vor allem auf einen Nachholeffekt zurückzuführen, macht die IEA klar. So würden 2023 viele Projekte in China fertig werden, die aufgrund der logistischen Probleme infolge der Corona-Pandemie ins Stocken geraten waren, sowie anderswo in der Welt durch Lieferkettenprobleme verlangsamte Bauvorhaben ans Netz gehen.
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