Wie der Online-Finanzmarkt-Nachrichtenkanal Börse-Online meldet, hat die anhaltende Windflaute den Preis für Terminkontrakte zur Lieferung von Stromvolumen in einem Jahr um jetzt 1,3 Prozent auf 90,30 Euro für die Megawattstunde (MWh) verteuert. In den ersten zwei Septembertagen hatten die Windparks bundesweit sogar nur 190 Gigawattstunden geliefert, das entspricht einer errechneten Vollauslastung des etwa 55 Gigawatt starken deutschen Windparkbestands von etwas mehr als 1,5 Volllaststunden pro Tag oder umgerechnet knapp 4 Minuten pro Stunde. Interessant sind Terminmarkt-Strompreise für den Abschluss langfristiger Stromliefervertrage für Windparks. Mit solchen sogenannten PPA können Windparkbetreiber ihre Vergütung unabhängig von Ausschreibungen selbst organisieren. Ihre Kunden sind Industrieunternehmen oder Stromhändler, die durch die langfristige Lieferung von Windstrom die marktüblichen Stromkostenschwankungen für sich vermeiden und daher ihre Stromkosten besser planen können. Kurzfristige Terminmarktpreisausschläge allerdings dürften weniger entscheidend sein als die Einschätzung der langfristigen Preisentwicklung.
Die hohe Nachfrage nach CO2-Emissionszertifikaten für den Ausstoß jeweils einer Tonne des Klimaschadstoffes Kohlendioxid (CO2) treibt den Handelspreis immer höher. So kosten die Emissionszertifikate inzwischen 61,95 Euro pro Tonne CO2. Nachdem der Preis vergangenes Jahr lange auf einem Niveau zwischen 20 und 30 Euro geschwankt war steigt er seit einigen Monaten stetig an. Die neuen Klimaschutzziele der Länder in der Europäischen Union (EU) und die Ankündigungen der EU zur geplanten Klimaneutralität bis 2050 treiben die Nachfrage nach Zertifikaten in die Höhe. Denn die Bekanntgabe der neuen Klimaschutzziele mitten in der ökonomischen Krise infolge der Coronapandemie-Bekämpfungsmaßnahmen zeigt der Industrie offenbar an, dass es ernst gemeint ist.
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