Mehr als 210 Unternehmen protestierten am Mittwoch mit einer Warnminute gegen das neue EEG. „Fünf vor Zwölf“ lautete das Motto – und war zugleich der Veranstaltungszeitpunkt. Die Aktion sollte so verdeutlichen, dass nach Meinung der Akteure der Erneuerbare-Energien-Unternehmen die Politik kurz davor ist, der Energiewende den Garaus zu machen.
30.000 Menschen hatten nach Angaben des Bundesverbands Erneuerbare Energien (BEE) am Mittwoch teilgenommen. Diese eint die Sorge um den Ausbau regenerativer Energien. Die Befürchtung, dass mit der im Sommer bevorstehenden EEG-Reform die Energiewende gebremst wird, ist allgegenwärtig. „Über 90 Prozent der Bundesbürger wünschen sich einen schnelleren oder mindestens gleichbleibenden Ausbau der Erneuerbaren Energien“ sagte Hermann Falk, Geschäftsführer des BEE, vor dem Bundeswirtschaftsministerium.
Den Widerstand gegen das Gesetz machte auch der Windenergieanlagenhersteller Enercon deutlich. 1.000 Mitarbeiter nahmen zusammen mit der Unternehmensführung an der Protestaktion teil. „Wir senden zusammen eine eindringliche Botschaft an die Politik“, sagte im ostfriesischen Aurich Enercon-Geschäftsführer Hans-Dieter Kettwig. „Die zukunftsfähige Onshore-Windenergiebranche darf nicht aufs Spiel gesetzt werden!“
Stärke und Vielfalt zeigen
Die Warnminute war Teil der Protestreihe „Energiewende retten“. Bereits vor zwei Wochen fand bundesweit eine Aktion statt. Am kommenden Donnerstag soll die Reihe mit einer Großdemonstratioin in der Hauptstadt fortgeführt werden. Der BEE ruft zum gut zweistündigen Protest in Berlin auf. Um 12 Uhr startet diese vor dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Danach geht es weiter Richtung Brandenburger Tor, wo um 14 Uhr die Abschlusskundgebung stattfindet.
Die Demonstration markiert gleichzeitig das Ende und den Höhepunkt der Protestreihe. Firmen und Branchen-Landesverbände aus ganz Deutschland haben Reisebusse zur Anreise tausender Demo-Teilnehmer gechartert. Die Demo soll nicht nur die Ablehnung gegen das neue EEG deutlich machen, sondern auch die industrielle Stärke und Vielfalt der regenerativen Energie-Branche zeigen. Deswegen sind Planer, Hersteller und Zulieferer gefragt, mit möglichst vielen Arbeitnehmern am Donnerstag in die Hauptstadt zu kommen. Aber auch engagierte Bürger seien herzlich Willkommen, lassen die Organisatoren wissen. (Marike Ziehmann)
Auf der Internetseite des BEE finden Interessierte nähere Informationen zu der Demonstration am Donnerstag den 02.Juni. Eine Liste mit Bussen, die aus ganz Deutschland zur Demonstration nach Berlin fahren finden sie hier.