70 Prozent der Expertinnen und Experten schätzen das Marktpotenzial für Wasserstofftechnologien in Deutschland hoch oder sogar sehr hoch ein. Das hat eine Umfrage des Instituts für Innovation und Technik (iit), bei der 531 Stakeholder Einschätzungen zur aktuellen Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft abgegeben haben. Der Wasserstoff-Sentiment-Index 2025 erkennt damit trotz mangelhafter Rahmenbedingungen ein großes Marktpotenzial.

Institut für Innovation und Technik (iit)
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Industrie mit hohem Potenzial
Ein besonders großes Marktpotenzial sehen die befragten Expert:innen für den Wasserstoff-Einsatz in industriellen Prozessen und im verarbeitenden Gewerbe: Hier erkennen rund neun von zehn Befragten (88 Prozent) ein hohes oder sogar sehr hohe Möglichkeiten. Lediglich 10 Prozent der Befragten sehen ein mittleres Potenzial. Bei dem Einsatz von Wasserstofftechnologien in den Bereichen „Verkehr und Logistik“ sowie „Wärme- und Energieversorgung“ zeichnet sich dagegen ein anderes Bild ab. Die Befragten attestieren lediglich ein mittleres bis leicht positives Marktpotenzial.

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„Der Sentiment-Index bestätigt unsere Annahme, dass ein flächendeckender Markthochlauf von Wasserstoff aus dem industriellen Bereich kommen wird. In diesem Bereich wird Wasserstoff sowohl thermisch als auch stofflich genutzt“, sagt Agon Kamberi, Leiter der „Arbeitsgruppe Wasserstoffwirtschaft“ am Institut für Innovation und Technik (iit)
Rahmenbedingungen bremsen aus
Die Bewertung der Rahmenbedingungen für einen raschen Wasserstoffhochlauf in Deutschland fallen deutlich verhaltener aus: So liegt der Gesamtwert des Sentiment-Index auf einer Skala von 0 (negativ) bis 100 (positiv) bei derzeit 46,2 Punkten – und damit im neutralen Bereich der Skala mit einer leicht negativen Tendenz. Vor allem die Einschätzung der Befragten zu den institutionellen Rahmenbedingungen trübt hier das grundsätzlich neutrale Gesamtergebnis ein: So liegt der Wert für den Teilindex „Politischer und regulatorischer Rahmen“ lediglich bei 42,1 Punkten.
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Zu den schwächsten Einzelwerten zählen die Items „Investitionsbedingungen“ (35,4 Punkte) und „Finanzierung“ (37,3 Punkte), die für den Teilindex „Wirtschaftliche Rahmenbedingungen“ erhoben wurden. „Ein günstiger Finanzierungsrahmen könnte hier als erster 'Dominostein' sowohl den genehmigten Infrastrukturumbau und -ausbau als auch die Erzeugungs- und Importkapazitäten beschleunigen“, betont Agon Kamberi.

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Jährliche Abfrage
Der Wasserstoff-Sentiment-Index misst jährlich die Rahmenbedingungen für den Wasserstoffhochlauf in Deutschland. Zur Teilnahme aufgerufen waren Akteure aus der Energieversorgung und dem verarbeitenden Gewerbe, Netz- und Speicherbetreiber, Technologieanbieter, Wärmeversorgungs- und Dienstleistungsunternehmen sowie Verkehrs- und Logistikunternehmen. Ebenso aufgerufen waren Mitarbeitende aus Kommunalverwaltungen, Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen, aus der Wirtschaftsförderung und politischen Administration – sowie Akteure aus Verbänden und Vereinen.
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