Im Rahmen der Betriebshof-Vorstellung für Busse mit alternativem Antrieb von Rhein-Neckar-Verkehr (rnv) eröffnet H2 Mobility den Betrieb einer öffentlichen Wasserstofftankstelle in Heidelberg. Mit 1000 Kilogramm Wasserstoff pro Tag aus drei Dispensern schafft die Tankstelle Kapazitäten für 27 Brennstoffzellen-Range-Extender-Gelenkbusse, sowie weitere Betankungsmöglichkeiten für H2-Fahrzeuge der Region.
Projektvolumen von 24,5 Millionen Euro
Im Rahmen der schrittweisen Inbetriebnahme können am Wieblinger Weg 92 voraussichtlich ab Mai 2024 auch Pkw (700 bar) und Lkw (350 bar) öffentlich tanken. Genutzt wird die Wasserstofftankstelle dann auch von der Abfallsammelwirtschaft Heidelberg, die seit März 2023 ein emissionsfreies Fahrzeug mit Brennstoffzellenantrieb in der Flotte hat. Durch die direkte Nähe zur A5 und der Stadt liegt die Wasserstofftankstelle verkehrsgünstig.
Das Projektvolumen für den neuen Betriebshof liegt bei 24,5 Millionen Euro, inklusive der Planungskosten. Die öffentliche Wasserstofftankstelle sowie Teile der Infrastruktur werden über das Wasserstoffdemonstrationsprojekt H2Rhein-Neckar vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft gefördert.
Förderung für Personennahverkehr
„Dank der Förderung des Projekts H2Rhein-Neckar mit 16,7 Millionen Euro durch das Umweltministerium Baden-Württemberg wird Wasserstoff für die Bürgerinnen und Bürger im klimafreundlichen öffentlichen Personennahverkehr vor Ort erfahrbar. Im Zusammenspiel mit dem bundesgeförderten Projekt H2Rivers entsteht hier in der Region ein Wasserstoff-Ökosystem mit Leuchtturm-Charakter. Der Wasserstoff, der auf dem Heidelberger Betriebshof getankt werden kann, kommt auf kurzem Weg von der Friesenheimer Insel in Mannheim“, erklärt Andre Baumann, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg.
Die H2-Busse nutzen sowohl die Batterie als auch die Brennstoffzelle als Antrieb, was eine größere Reichweite und damit emissionsfreien Busverkehr auch auf längeren und hügeligen Streckenabschnitten ermöglicht, wie sie beispielsweise in Heidelberg häufig vorkommen. Ab voraussichtlich Juni 2024 fahren die neuen Fahrzeuge in Heidelberg auf Linie, sodass Bürgerinnen und Bürger Mobilität mit Wasserstoff selbst erleben können. Zuvor werden in den nächsten Wochen die Tankanlage, Fahrzeuge und die Abläufe auf dem neuen Betriebshof ausgiebig getestet und das Personal geschult.
Überregionale Forschung
Die Begleitforschung im Projekt H2Rhein-Neckar ermögliche außerdem, dass andere Regionen von den Erfahrungen profitieren. Anhand des neuen Betriebshofs werde unter anderem analysiert, wie Abläufe für Busse mit alternativen Antrieben idealerweise aussehen, um so Bus-Betriebe bei der Transformation zu unterstützen.
In der Metropolregion Rhein-Neckar entsteht mit einem der größten Demonstrationsprojekte für H2-Mobilität im Südwesten Deutschlands ein Wasserstoff-Ökosystem: die Projekte H2Rhein-Neckar und H2Rivers erproben die Nutzung neuer Wasserstofftechnologien und liefern neue Erkenntnisse für den Aufbau einer regionalen Wertschöpfungskette.