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Fernleitungsbetreiber bereitet sich auf baldigen Wasserstoff-Transport vor

Rund 40.000 Kilometer Gasfernleitungen ziehen sich durch Deutschlands Erdreich. Betreut werden sie von 16 Netzbetreibern, auf die im Zuge der Energiewende große Veränderungen zukommen. Denn sie müssen Teile ihres Gasnetzes Schritt für Schritt umrüsten, um Teil des geplanten Wasserstoffkernnetzes zu werden. Nowega ist einer dieser Fernleitungsnetzbetreiber. Und dem Unternehmen mit Sitz in Münster, das über rund 1.500 Kilometer Gashochdruckleitungen verfügt, kommt eine besondere Rolle in diesem Zusammenhang zu: Nowega wird zu den ersten Netzbetreibern gehören, die in ersten Teilabschnitten ihrer Gasleitungen Wasserstoff transportieren.   

Elektrolysefeld erweitert

Christian Schräder betreut in der Geschäftsentwicklung u.a. das Thema Wasserstoff bei Nowega. Wasserstoff entwickle sich zu einer der Säulen der Energiewende, sagt er. Als klimaneutraler Rohstoff und Energieträger oder als Speicher für erneuerbare Energien – das Potenzial für alle Sektoren sei groß. „Ein leistungsstarkes Wasserstoffnetz ist der Schlüssel, um diese Möglichkeiten zu nutzen und Versorgungssicherheit zu gewährleisten“, so Schräder. „Nowega gehört zu den Unternehmen, die beim Aufbau dieses Zukunftsnetzes ganz vorne mit dabei sind. Schon jetzt verfügen wir über eine große Expertise in Planung, Bau und Betrieb von Gashochdruckleitungen und freuen uns darauf unsere Kompetenzen in den Wasserstoff-Markthochlauf einbringen zu können.“

Marktabfrage Wasserstoff-Speicherung

Durch eine sukzessive Netzentwicklung mit größtmöglicher Nutzung bestehender Infrastruktur will Nowega eine leistungsstarke Infrastruktur für den Transport von Wasserstoff aufbauen. Die Leitungen sind Teil des von den deutschen Fernleitungsnetzbetreibern geplanten Wasserstoff-Kernnetzes. Weitere Informationen dazu gibt es hier. 

H2: Lücke zwischen Ambitionen und Umsetzung

Bei dem Projekt „GET H2 Nukleus“ hat sich Nowega mit verschiedenen Partnern – BP, Evonik, Open Grid Europe, Thyssengas, RWE Gas Storage West und RWE Generation – zusammengeschlossen, um ein 130 Kilometer langes Wasserstoffnetz mit diskriminierungsfreiem Zugang und transparenten Preisen zu bauen. Das Netz verbindet u.a. den Erzeugungs-Hotspot in Lingen sowie einen ersten Importpunkt aus den Niederlanden mit industriellen Abnehmern in Niedersachsen und NRW. „RWE hat einen Kraftwerksstandort in Lingen, wo Strom aus Windenergien per Elektrolyse mit einer Leistung von 300 Megawatt in Wasserstoff umgewandelt werden soll. Diesen grünen Wasserstoff wollen wir über das Nowega-Netz vom Emsland ins Ruhrgebiet bringen, um dort potenzielle Industriekunden wie beispielsweise Thyssenkrupp zu erreichen. Auf dem Weg gibt es zudem in Epe bei Gronau einen Kavernenspeicher, wo der Wasserstoff zwischengespeichert werden soll. Die ersten Inbetriebnahmen sind noch in 2025 vorgesehen.“

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Laut Schräder wird es in den nächsten Jahren mehrere H2-Inselnetze geben, die bis 2032 zusammenwachsen. „Das ist ein wichtiger Pfad für die Versorgungssicherheit in Deutschland.“ Die Politik habe mit der Beauftragung der Fernleitungsnetzbetreiber zur Errichtung des Wasserstoffkernnetzes einen mutigen Vorstoß gewagt um das sogenannte Henne-Ei-Problem zu lösen. Neben der weiteren Realisierung des Netzes gelte es nun auch die Wirtschaftlichkeit für Produktion und Abnahme in Einklang zu bringen, damit den ersten finalen Investitionsentscheidungen viele weitere folgen können, sodass der Markthochlauf gemeinsam gelingt.