Gerade erfolgte an der Gewerkenstraße in Gelsenkirchen-Schalke der symbolische erste Spatenstich für den neuen Fernwärmespeicher der Iqony Fernwärme GmbH. Mit dabei waren auch die nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin Mona Neubaur sowie Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin Karin Welge. Beide betonten die herausgehobene, beispielgebende Bedeutung des Projekts für eine gelingende Wärmewende in NRW und insbesondere im Ruhrgebiet.
Nachdem in den vergangenen Wochen bereits eine Reihe von Bauvorbereitungsarbeiten durchgeführt worden waren, markiert der nun erfolgte Spatenstich den Beginn der eigentlichen Bauphase für den 57 Meter hohen und 28 Meter im Durchmesser zählenden Speicher. Er fasst rund 31 Millionen Liter Wasser, das als Speichermedium dient.
„Der Wärmespeicher versetzt uns in die Lage, perspektivisch immer mehr erneuerbare Wärmequellen und industrielle Abwärme in unser Versorgungsnetz zu integrieren. Die Wärmemenge, die vom Speicher aufgenommen werden kann, ist je nach Witterungslage geeignet, ganz Gelsenkirchen ein Wochenende lang mit Wärme zu versorgen.“, erläutert Matthias Kuhles, technischer Geschäftsführer der Iqony Fernwärme.
Förderung durch das Land NRW
Das Projekt mit einem Investitionsvolumen von rund 30 Millionen Euro wird vom Land Nordrhein-Westfalen mit Mitteln aus dem „Programm für rationelle Energieverwendung, regenerative Energie und Energiesparen“ - kurz progres.nrw – gefördert; die Förderung beläuft sich auf rund 7,1 Millionen Euro. Entsprechend betont Wirtschaftsministerin Mona Neubaur die grundsätzliche Bedeutung des Projekts: „Durch Leuchtturmprojekte wie dieses unterstützen wir die Transformation der Wärmeversorgung in Nordrhein-Westfalen. Wärmespeicher sind ein zentraler Baustein für den klimafreundlichen Ausbau der Fernwärme und zur Stärkung der Versorgungsicherheit. Damit sichern wir wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen für die Menschen und Unternehmen in unserem Land.“
Stadt Gelsenkirchen begrüßt das Projekt
Für die Stadt Gelsenkirchen, die derzeit dabei ist, mit Partnern und Infrastrukturdienstleistern - darunter auch Iqony Fernwärme – eine kommunale Wärmeplanung zu erarbeiten, begrüßt auch Oberbürgermeisterin Karin Welge das Projekt und freut sich über den nun erfolgten Baubeginn: „Aus städtischer Sicht ist das Projekt ein Gewinn, weil der Speicher die ohnehin gute Klimabilanz der Fernwärme weiter steigert. Das wiederum ist ein willkommener Beitrag zur Erreichung unserer kommunalen Klimaziele.“ Weitere Projektbeteiligte Bei der Planung des Projekts wurde Iqony Fernwärme vom Planungsbüro EEB Enerko Energiewirtschaftliche Beratung GmbH unterstützt; die Bauausführung liegt bei der Bilfinger Industrial Services Germany GmbH. Die Bauzeit des Wärmespeichers beträgt etwa zwei Jahre; Iqony Fernwärme rechnet derzeit mit einer Inbetriebnahme im ersten Quartal 2026.
Bedeutung des Projekts für Iqony
Aus Sicht der zum Essener Steag-Konzern gehörenden Iqony-Gruppe unterstreicht der Baustart des Wärmespeichers noch einmal die Ernsthaftigkeit der eigenen Transformationsbemühungen: „Mit dem Verkauf von Steag und damit auch Iqony an den spanischen Infrastrukturinvestor Asterion Industrial Partners ist eine spürbare Stärkung unserer Investitionskraft verbunden. Dabei konzentrieren wir uns neben den erneuerbaren Energien, der Wasserstofferzeugung, neuen und wasserstofffähigen Kraftwerken und Energiespeichern insbesondere auf die Fernwärme. Mit einem Volumen von rund 30 Millionen Euro unterstreichen wir mit dem Bau des Gelsenkirchener Wärmespeichers diese Wachstumsziele weithin sichtbar. Zugleich kommen wir mit dem Projekt auch dem selbstgesteckten Ziel, als Konzern bis 2040 klimaneutral zu werden, einen weiteren Schritt näher“, ordnet Andreas Reichel, CEO und Arbeitsdirektor von Steag und Iqony, das Vorhaben konzernstrategisch ein. (nw)