Brasiliens Regenerativmarkt ist wieder in Schwung gekommen. Laut Energieplan PDE 2026 wird die Stromerzeugungsleistung in Brasilien in den kommenden neun Jahren um 64,1 auf 212,5 Gigawatt ansteigen. Dabei werden die erneuerbaren Energien jenseits der Wasserkraft, also Solar, Wind und Biomasse, auf einen Anteil von 50 Prozent des Zubaus an Erzeugungsleistung kommen. Von diesen Regierungszielen profitiert jetzt die Nordex Group.
Sie hat den Auftrag für die Errichtung des Windparks Fortim mit 123 Megawatt und 41 Turbinen der Baureihe AW125/3000 erhalten. Baubeginn ist Anfang 2019. Kunde ist der brasilianische Energieversorger Furnas, eine Tochtergesellschaft von Centrais Elétricas Brasileiras S.A. – Eletrobras. Im Lieferumfang von Nordex ist auch der Service der Anlagen über eine Laufzeit von mindestens fünf Jahren enthalten. Zudem erfolgt ein großer Teil der Wertschöpfung lokal. So produziert Nordex die Turbinen in seinem brasilianischen Werk und die 120 Meter hohen Türme an einem weiteren Standort des Unternehmens in der Nähe des Parks. Das Projekt entsteht im Bundesstaat Ceará im Nordosten von Brasilien, wo in Küstennähe starke und wenig turbulente Windbedingungen herrschen.
Auch für Siemens ist Brasilien interessant. Der Technologiekonzern will dorthin digitale Lösungen für dezentrale Energiesysteme liefern. Ein E-Billing-System soll die intelligente Verrechnung des Stromverbrauchs ermöglichen. Eine digitale Betriebs- und Wartungslösung erlaubt zudem die Fernsteuerung von Kraftwerken. Eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit wurde mit der brasilianische Investmentfirma Athon Energia unterzeichnet.
Athon Energia ist auf die Entwicklung von Projekten für dezentrale Energieerzeugung und erneuerbare Energien spezialisiert. So hat das Unternehmen bereits das Projekt Sextans Buritizeiro mit 15.840 PV-Modulen umgesetzt. Die Vereinbarung sieht die Bereitstellung digitaler Services für ein intelligentes Energiemanagement vor. Diese umfassen ein digitales Abrechnungssystem sowie Lösungen zur Wartung und Instandhaltung. John Kovach, Global Head of Distributed Energy Systems bei der Siemens Energy Management Division, erklärte dazu: "Athos investiert in Solar, Ziel sind mindestens 500 Megawatt saubere Energie für Brasilien." Siemens will als Partner lokale Energielösungen erarbeiten. Dazu gehören Datenmanagement, Software-Service, Betriebsführung und Wartung.
(Nicole Weinhold)