Die Anlage soll ab 2013 aus Ökostrom mit dem Elektrolyse-Verfahren Wasserstoff produzieren – pro Stunde rund 360 Kubikmeter. Eon plant, den so gewonnenen Wasserstoff in das überregionale Ferngasnetz des Betreibers Ontras einzuspeisen und wie normales Erdgas zu nutzen. Damit könne das Erdgasnetz zum Speicher für Strom aus erneuerbaren Energien werden, heißt es in einer Meldung.
Eon hält das Potenzial dieser Technologie für immens: Bereits heute könne dem Erdgas bis zu fünf Prozent Wasserstoff beigefügt werden. Mittelfristig sollen bis zu 15 Prozent möglich sein. Ein Bedarf für Speicherkapazitäten in solchen Größenordnungen werde aber erst in einigen Jahrzehnten bestehen, wenn der größte Teil des Strombedarfs aus regenerativen Energien gedeckt wird. Dann werde das Angebot zeitweise den Strombedarf übersteigen und das Stromnetz an seine Grenzen bringen. Deswegen investiere Eon in Technologien zur Speicherung dieser Energie.
Für Christian Drepper, Unternehmenssprecher der Eon AG, ist die Pilotanlage in Brandenburg eine Kernkompetenz dessen, was man im Konzern gut könne: „Wir haben eine ausgewiesene Gaskompetenz sowie eine Renewables-Kompetenz. Jetzt kombinieren wir beides. Erdgas ist der perfekte Energiespeicher, weil es flexibel und universell einsetzbar ist und seinen Wirkungsgrad beim Speichern nicht verliert.“ Zudem knüpfe Eon damit auch an seine Biogas-Sparte an, die an fünf Standorten in Deutschland Biogas auf Erdgas-Niveau veredle. Das Pilotprojekt wird konzernintern von Ruhrgas und Eon Edis betreut.
(Regine Krüger)