Immer mehr Gewerbebetriebe entscheiden sich für die Stromversorgung mit Photovoltaik. Auch wenn die Unternehmen den Grünstrom vom eigenen Dach in der Regel zu einem großen Teil selbst verbrauchen, weil die Erzeugung der Solaranlage mit der Last im Gebäude gut im Einklang ist, fallen immer wieder Überschüsse an – vor allem an sonnigen Wochenenden. Diese werden bisher für einen geringen Obolus ins Netz eingespeist.
Die Wilo Gruppe hat aber zusammen mit Partnern wie Schneider Electric ein System entwickelt, das genau diese Überschüsse nutzt, um sie in Form von grünem Wasserstoff zwischenzuspeichern. Das Ergebnis der Entwicklung ist das H2-Powerplant.
Wasserstoff in Brennstoffzelle rückverstromen
Mit dieser Anlage ist es möglich, den überschüssigen Solarstrom nicht ins Netz einzuspeisen, sondern ihn für die Produktion von Wasserstoff über Elektrolyseure einzusetzen. Der so gewonnene grüne Wasserstoff wird zwischengespeichert und bei Bedarf über eine Brennstoffzelle als Energiequelle wieder rückverstromt.
Teilnahme am Regelenergiemarkt möglich
Commeo steuert zum System einen Batteriespeicher. Dieser sichert eine zuverlässige, unterbrechungsfreie Stromversorgung und die Kompensation temporärer Leistungsspitzen ab. Die Steuerungselektronik kommt von Schneider Electric. Das eingesetzte System übernimmt die Steuerung und Überwachung von Energieflüssen und ermöglicht sogar Teilnahme am Regelenergiemarkt. Somit kann überschüssiger Strom aus dem Versorgungsnetz auch als Regelenergie entweder in den Akkus oder in Form von grünem Wasserstoff aufgenommen werden. Der Vorteil für das Unternehmen ist, dass dieser Strom für einen negativen Kaufpreis zur Verfügung steht.
Auf den Bedarf im Unternehmen zugeschnitten
Dadurch entsteht ein Komplettsystem, dessen Energiemanagement optimal auf einzelne Liegenschaften ausgelegt werden kann. Denn Wilo Projects will als Systemintegrator und Gesamtsystemlieferant die Lösung im nächsten Schritt in verschiedenen Größen als schlüsselfertige Speicher- und Netzersatzanlage für Kunden aus Industrie und Gewerbe anbieten. Diese können entweder im Gebäude errichtet werden oder Wilo liefert die Anlage als Containerlösung. Die Systempartner planen und konfigurieren jedes einzelne Projekt individuell und orientieren sich insbesondere an der Verfügbarkeit grüner Energie und dem konkreten Bedarf des jeweiligen Kunden.
Die Systempartner gehen sogar noch einen Schritt weiter. Den bei Bedarf können sie sich auch eine Betreibergesellschaft für das gesamte Energiemanagement der Unternehmen vorstellen, bei denen sie das neue H2-Powerplant installieren. (su)