Es ist noch nicht so lange her, da sagte Werner Tillmetz, Wissenschaftler und Vorstandsmitglied am Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW): „Asien dominiert den Markt der Konsumerbatterien.“ Und zwar zu mehr als 98 Prozent. Und: „Die deutsche Automobilindustrie fordert Batterien aus Deutschland.“
Dieser Forderung ist die Bundesregierung heute einen ganzen Schritt näher gekommen: Der vierte Gebäudeteil des ZSW-Batterieforschungszentrums Elab wurde fertiggestellt. Die Gebäudeerweiterung mit ihren 3.600 Quadratmeter ermöglicht die seriennahe Produktion von Lithium-Ionen-Akkus. Sie hilft den Herstellern ihre Produktionstechniken zu verbessern, um in der Praxis ohne lange Anlaufphase hochwertige und möglichst kostengünstige Batteriespeicher zu produzieren.
Zusammen mit den bestehenden Laboren und Testanlagen bildet der neue Komplex laut ZSW ein weltweit einmaliges Batterieforschungszentrum. Darin hat auch die Bundesregierung beachtlich investiert: Über 25 Millionen Euro Zuschuss allein für die nun fertig gestellte Erweiterung des Elab. Sechs Millionen kamen zusätzlich aus baden-württembergischen Landesmitteln.
International führende Bedingungen
Mit dem Ergebnis sieht sich ZSW-Vorstand Werner Tillmetz Deutschland gut gerüstet in der Batterieforschung: „Mit dem Elab und dessen Erweiterung haben wir in Ulm international führende Forschungsbedingungen geschaffen, auf deren Basis die Industrie Ihre Produkte von morgen entwickeln kann.“
In den neuen Laboranlagen lassen sich einige hundert Lithium-Ionen-Zellen pro Tag herstellen. Die Anlagen sind laut ZSW modular aufgebaut, so dass entlang der Wertschöpfungskette neue Verfahren und Komponenten getestet werden können. Erforscht werden sogenannte prismatische Lithiumzellen, die eine Kapazität von über 20 Amperestunden haben.
Unternehmen wie BASF, BMW, Daimler, SGL Carbon und Siemens wollen ab 2015 Forschungsprojekte in Kooperation mit dem ZSW am neuen Standort starten.
(Denny Gille)