„Kommunalwirtschaft der Zukunft – Aufbruch in die neue Daseinsvorsorge“ überschrieb der VKU das am 14. und 15. März bevorstehende Treffen im riesigen Tagungszentrum des Berliner Estrel-Hotels. Peter Altmaier, der Chef des Bundeskanzleramts, Finanzminister Wolfgang Schäuble und Entwicklungsminister Gerd Müller sowie einige Bundestagsabgeordnete werden die Bundespolitik am Rednerpult vertreten. Ursprünglich hatte das Programm noch Auftritte von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Außenminister Sigmar Gabriel vorgesehen, der zum Zeitpunkt der Programm-Ausarbeitung noch Wirtschafts- und Energieminister war. Mangelndes Interesse lässt sich der Kanzlerin aber nicht vorwerfen: Dass Merkel nun dem Stadtwerke-Treffen doch fernbleibt, weil sie womöglich kurz vor der Bundestagswahl ernsthafte Debatten über bisher nicht erfüllte Visionen ihrer Regierung für die künftige Rolle der Stadtwerke aus dem Weg gehen möchte, ist offenbar durch die Begründung aus dem Kanzleramt widerlegt. Denn die Kanzlerin besucht genau an den beiden Verbandstagungs-Tagen den US-Präsidenten Donald Trump. Dafür kommt Gabriels Nachfolgerin Brigitte Zypries, die neue Wirtschaftsministerin.
Fest steht aber: Es geht um viel, beim VKU-Verbandstag, der gemessen an Programm und Beteiligung der laut Veranstalter bisher größte VKU-Verbandstag werden wird. Rund 20 Fachvorträge, Diskussionsrunden, Abendveranstaltungsinhalte und eben politische Ansprachen gestalten die zwei Tage. Einzelthemen sind: Effizienz und Sicherheit, Finanzierung, Chancen für Start-Ups, Zusammenarbeit mit Stadtwerken in der Entwicklungshilfe, neue Wege zur Wirtschaftlichkeit der Daseinsvorsorge, Crowdsourcing und immer wieder das eigene Selbstverständnis.
So referiert auch Wirtschaftsministerin Zypries am zweiten Tag, dem Mittwoch, über „Stadtwerke im Energiemarkt der Zukunft“. In einem eineinhalbstündigen Panel davor werden die Teilnehmer darüber nachgedacht haben, ob die Stadtwerke „Treiber oder Getriebene“ der Energiewende sein wollen und werden. Am Tag zuvor, am Dienstagnachmittag, werden vier Bundestagsabgeordnete einer Podiumsdiskussion darüber debattiert haben, was die kommunalen Unternehmen leisten können und sollen – und was nicht.
(Tilman Weber)