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Speicherranking

Neue Anbieter im Markt angekommen

Es kommt Bewegung in den Markt für Heimspeicher. Zwar sind die bisher führenden Anbieter mit dem höchsten Absatz immer noch weit oben, wie das Speichermonitoring der RWTH Aachen zeigt. Doch ist das nur eine Momentaufnahme. Denn die Aachener haben ausschließlich die bisherigen Zahlen der Speicherförderung durch die KfW-Bank zur Hand genommen. Sie haben dabei untersucht, welche Speicher die Installateure verbaut haben, wenn der Analgenbetreiber einen KfW-Förderkredit beantragt hat. Das Ergebnis: Ganz oben steht Sonnen. Mit 18,8 Prozent Marktanteil kommt fast jeder fünfte Speicher aus dem Oberallgäu. Im dortigen Wildpoldsried fertigt Sonnen seine Lithium-Speicher. Im Ranking dicht hinter den Allgäuern liegt der Leipziger Hersteller Senec mit einem Marktanteil von 16,22 Prozent. Beide Unternehmen können nicht nur mit den Speichern selbst punkten, sondern auch mit innovativen Komplettangeboten rund um den Speicher. Auf dem dritten Platz mit einem Marktanteil von 15,15 Prozent liegt SMA, gefolgt von E3/DC. Die Osnabrücker haben immerhin mehr als jeden zehnten Speicher, der über die KfW gefördert wurde, an den Kunden gebracht.

Den passenden Speicher finden

Doch in Zukunft drängen andere Anbieter auf den Speichermarkt. „Die Resonanz auf der diesjährigen Intersolar war riesig. Mercedes, Solarwatt und Tesla sind definitiv im Markt angekommen“, betont Kai Wu, Geschäftsführer von Energkeep. Das Berliner Startup hat ein unabhängiges Vergleichs- und Informationsportal rund um Solarstromspeicher aufgebaut. „Wir sehen viele neue Hersteller mit spannenden Produkten“, sagt Wu. „Zum Vergleich der Systeme, vor allem was Performance und Langlebigkeit angeht, haben wir ein einfaches und objektives Bewertungssystem entwickelt.“ Dieses Bewertungssystem, in dem die wichtigsten Kennzahlen von Stromspeichern einfließen und über einen Softwareprozess miteinander verglichen werden, ist die Basis eines kostenlosen Speicherrechners, mit dem sich ein Kunde auf der Suche nach einem entsprechenden System bis zum passenden Produkt vorhangeln kann. Der Speichermarkt ist unübersichtlich und die Angaben der Hersteller auf den Datenblättern genau hinterfragen. „Denn es fehlen standardisierte Messverfahren, vor allem beim Wirkungsgrad“, weiß Wu. „Wir sehen enorme Unterschiede bei den Systemen was Performance und Langlebigkeit angeht.“

Neulinge starten durch

Inzwischen sind auch die neuen Produkte in den Speicherrechner eingeflossen. So hat Tesla endlich angefangen, seine Heimspeicher in Europa auszurollen und auch Solarwatt hat mit seinem innovativen Speicher gute Chancen, den Markt aufzumischen. Denn vor allem die Steuerung ist bisher einzigartig. So erkennt der Wechselrichter der Solaranlage den Speicher nicht als solchen, sondern behandelt ihn als String einer Photovoltaikanlage, was die Einbindung in neue und bestehende Solaranlagen vereinfacht. Zudem reagiert der Speicher, der in Frechen bei Köln hergestellt wird, extrem schnell auf Veränderungen der Einspeise- und der Verbrauchssituation. Die Dresdner hatten ihr System erst auf der Intersolar 2015 vorgestellt und sind damit regelrecht durchgestartet. Zu diesem Zeitpunkt hatten die anderen Anbieter bereits üppige Stückzahlen verkauft. Inzwischen hat Solarwatt die Produktion weiter hochgefahren, so dass auch der Absatz größerer Stückzahlen möglich wird.

Preisansage aus Österreich

Doch neben der innovativen Technologie müssen Speicher jetzt auch billiger und damit wirtschaftlicher werden, damit der Markt erwachsen wird. Dass sich das nicht gegenseitig ausschließt, zeigt Kreisel Electric aus Freistadt in Oberösterreich. Das kleine Familienunternehmen hat einen Speicher vorgestellt, der es mit der Konkurrenz locker aufnehmen kann, aber bei den Kosten Preis sogar die Preiskämpfer von Tesla schlägt. Die Österreicher bringen ihren Speicher mit einem Preis von 700 Euro pro Kilowattstunde zum Endkunden. Das sind noch einmal 30 Prozent weniger als Tesla für seinen Speicher aufruft. Das sind die Signale, die der Markt braucht, damit die Technologie in absehbarer Zeit auch komplett ohne Förderung wirtschaftlich ist. (Sven Ullrich)