Der Verband der europäischen Übertragungsnetzbetreiber (Entso-E) will die Menge an Regelenergie anheben. Es soll eine schnelle Regelreservie wieder eingeführt werden. Diese soll vor allem von Speichern bereitgestellt werden. Damit reagiert er auf immer häufiger auftretende Frequenzschwankungen im Netz.
So habe sich nach Angaben des Bundesverbandes Energiespeichersysteme (BVES) in Deutschland in den vergangenen fünf Jahren die Zahl der Abweichungen von mehr als 75 Millihertz verdoppelt. Immer häufiger schert die Frequenz im Netz auch Werte jenseits von 49,8 oder 50,2 Hertz aus. „Allein im Januar 2020 wurden bereits 19 Abweichungen von über 100 Millihertz gemessen”, gibt der BVES bekannt.
Regelleistung erhöhen
Aus diesem Grund seien Maßnahmen zur Entschärfung der Situation dringend geboten und Stromspeicher müssen stärker in das System eingebunden werden. Denn sie können innerhalb von Sekundenbruchteilen auf Frequenzänderungen reagieren und das System stabilisieren, bevor es zu weit aus dem Ruder läuft. Der Verband plädiert dabei für einen zweistufigen Plan zur Erhöhung der Systemstabilität.
In einem ersten Schritt sollten zur kurzfristigen Stabilisierung des System mehr schnell reagierende Energiespeicher in den Regelenergiemarkt gebracht werden. Dabei sollte die Regelenergieleistung auf etwa 5,4 Gigawatt steigen. Damit stünde wieder genügend Primärregelleistung zur Verfügung, um schnell die Frequenzschwankungen auszugleichen.
Schnelle Frequenzkontrolle einführen
In einem zweiten Schritt sollte zudem eine neue Regelreserve aufgebaut und andere Regelenergieprodukte entwickelt werden. So wäre eine Fast Frequency Response Control (FFR) denkbar. Die ist der Primärregelleistung vorgelagert. Das heißt, bei dieser Netzdienstleistung liefern die Anlagen Regelleistung noch bevor die Frequenz so weit abweicht, dass die Primärregelleistung einspringen müsste. Hier könnte vor allem für die Speicher zum Einsatz kommen, da diese schnell genug reagieren können.
Tipp: Sie wollen keine aktuellen Entwicklungen rund um die Windkrafttechnik mehr verpassen? Dann abonnieren Sie doch den kostenlosen erneuerbareenergien.de-Newsletter. Hier geht es zur Anmeldung.