Geschäftsführer Detlef Neuhaus sagte bei der Präsentation des Speichersystems My Reserve Matrix, Solarwatt habe einen Beitrag zur Energiewende leisten wollen, „mitten in der Dezentralität und Kleinteiligkeit, sodass Privathaushalte ihren Beitrag leisten können.“ Dafür habe seine Firma 2015 mit dem Photovoltaik-Speicher My Reserve das entsprechende Produkt vorgestellt. My Reserve Matrix erfüllt darüber hinaus weitere Ansprüche. Er besteht aus nur noch zwei Grundbausteinen in der Größe eines Schuhkartons und ist durch die modulare Bauweise nahezu unbegrenzt erweiterbar, was die Leistung anbetrifft. Daduch eignet er sich für Anwendungsfälle von der Nutzung im Einfamilienhaus, über Handwerksbetriebe bis hin zur Industrie.
„Etwa wenn ein Elektroauto in den Haushalt kommt und man die Speicherkapazität erweitern will“, sei der modular aufgebaute Speicher beliebig ausbaufähig. Anwendungsorientierte Konfigurationen in einer Größenordnung von 2,2 kWh bis zu zwei MWh seien möglich. Bis zu fünf My Reserve Packs werden mit einem My Reserve Command kombiniert. Der Speicher wird durch die potenzielle Größe nun also auch für Gewerbe und Industrie interessant. Darüber hinaus soll er künftig nicht nur Photovoltaikstrom aufnehmen, sondern auch andere Energieformen wie etwa Windkraft abdeckt. „Die Fähigkeit, auf andere Energiequellen im Netz zu reagieren, legt den Grundstein für mehrwertbildende Netzdienstleistungen unseres My Reserve“, so Neuhaus weiter.
Dass sich die Installationsfreundlichkeit verbessert habe, zeigte Solarwatt gleich live. Eine Mitarbeiterin installierte das Gerät schnell an den dafür vorbereiteten Schienen an der Seite der Bühne. „Sie können die Geräte in kürzester Zeit einbringen und zusammengesteckt“, so Neuhaus. Das sei auch wichtig für Handwerker, die sich nicht jedes Mal mit neuer Technik auseinandersetzen wollen. Die Wartung sei zudem extrem einfach. Andreas Gutsch, Geschäftsführer des Technologiezentrums Solarwatt Innovation, erklärte dazu: „Der Kundennutzen ist Treiber für Entwicklung gewesen. Installateurskunden können mit demselben Grundelement weiter arbeiten. Wir haben aus der Vergangenheit gelernt, wie schwer es für Installateure ist, mit neuer Technik umzugehen. Jetzt macht der Kunden nur zwei Griffe, statt immer unterschiedlicher Klötze."
Neuhaus wies noch darauf hin, dass in Zukunft viele Veränderungen zum Beispiel durch Digitalisierung auf diesen Bereich zukommen. Die Smartphone-App ist obligatorisch. „Sie können die wichtigsten Ladezustände über eine App anschauen. Der Konsument findet das sexy, dass er sehen kann, was da passiert.“
Zum Thema Umwelt und Ressourcenschutz erklärte Neuhaus, die energetische Amortisation sei nach ungefähr anderthalb Jahren oder 300 Zyklen erreicht. Dann blieben dem Gerät noch 8,5 Lebensjahre. Ist das Ende der Lebenszeit erreicht, dann lasse sich die Batterie laut Solarwatt gut recycln, weil man sie kleinteilig zerlegen kann, was zu einer hohen Wiederverwendungsquote der eingesetzten Bauteile von über 80 Prozent beiträgt. Bis auf die Batteriezellen kommen sämtliche Teile, die für den My Reserve benötigt werden, aus Deutschland. Solarwatt habe die Recyclingfähigkeit vom gemeinschaftlichen Rücknahmesystem Deutschland organisieren lassen, so Gutsch. „Ergebnis: Wir haben das einzige Modul, das vollständig demontiert werden kann, ohne es zu zerstören, darum müssen wir weniger Kosten für die Rücknahme einkalkulieren."
Die neuen Stromspeicher MyReserve Matrix sind ab Sommer 2017 verfügbar. (Nicole Weinhold)